Kategorien
Next Economy Open

Netzrebellischer Exkurs – Die @th_sattelberger Keynote auf der #NEO15 in kompletter Aufzeichnung als Podcast

Kategorien
Allgemein Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Teilchenbeschleuniger für die Digitale Transformation: #NEO15 ist Geschichte – Wir sehen uns auf der #NEO16 :-)

Session Pitch mit Balkenbrille von Yps
Session Pitch mit Balkenbrille von Yps

Blogger, Programmierer, Startups, Hacker und Unternehmer diskutierten in Bonn über die Digitalisierung der Wirtschaft und über die politischen Anforderungen bei der Gestaltung der Netzökonomie. Im offenen Dialogformat der Next Economy Open waren die Teilnehmer gleichzeitig Programmgestalter. Man tauschte sich auf Augenhöhe aus und demonstrierte im Rheinischen Landesmuseum Peer-to-Peer-Kultur.

Mit über 150 Teilnehmern startete der Netzökonomie-Campus e.V. mit der Next Economy Open im Rheinischen Landesmuseum eine neue Plattform, die Wirtschaft und Netzszene zusammenbringen soll. Die Veranstaltung rund um die digitale Transformation wirkte über die Grenzen des Rheinlandes anziehend auf Personengruppen mit unterschiedlichem persönlichen und beruflichen Hintergrund: Unternehmensvertreter, Blogger, Social Media Experten, Programmierer, Hacker, Startups und Berater kamen aus der Region, aus Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg, Ostwestfalen-Lippe und Köln. Das offene Veranstaltungsformat wurde geprägt durch die Barcamp-Kultur: Jeder Teilnehmer ist auch Programmgestalter – als Ideengeber für Sessions und als Mitdiskutant. Auf die Vorstellungsrunde aller Besucher folgte die Präsentation der Session-Themen, die Begrüßungsrede des Bonner Oberbürgermeisters, die Keynote des ehemaligen Telekom-Personalvorstandes Thomas Sattelberger, Barcamp-Sessions, der NEO-Talk und der Bönnsche Abend im Gequetschten mit der Band 3Klang sowie am zweiten Tag die Call for Paper-Sessions.

Thomas Sattelberger plädierte in seiner Rede für mehr Unternehmensdemokratie. Dabei sprach der Personalexperte Klartext über die Probleme in Großkonzernen: „

Konzerne müssen trotz ihrer Größe flexibler agieren. Dies ist nur durch eine schlankere, förderalistisch aufgebaute Führungsspitze und einem agilen Unterbau möglich.“

Seine Thesen beschäftigte die Teilnehmer bis in die Talk-Runde am Nachmittag des ersten Veranstaltungstages. Sie stand unter der Leitfrage „Wo sind Deutschlands Digitale Leader?“. Unter der Moderation von Wirtschaftsblogger und Mitveranstalter Gunnar Sohn debattierten Kerstin Lomb (Managing Partner WP Board Services), Victoria Appelbe (Wirtschaftsförderin der Bundesstadt Bonn), Prof. Dr. Tobias Kollmann (Beauftragter für die Digitale Wirtschaft) und Philipp Becker (Geschäftsführer OSCAR Young Management Consultants).

Kollmann positionierte sich als Treiber der digitalen Transformation für regional ansässige Unternehmen:

„Was wir jetzt brauchen ist kein Marathon, sondern einen Sprint“, antwortete er auf die Frage, wie viel Zeit noch bleibt, um auf den Zug der Digitalisierung aufzuspringen.

Als Vertreter der Generation Y und junger Unternehmensberater beiße er bei Kunden häufig auf Granit, ergänzte Philipp Becker:

“Ein Vorstandschef im Mittelstand sieht die enormen Verbesserungspotenziale und Kostenersparnisse, die eine digitale Abbildung des Prozesses bieten würde, scheut sich dann jedoch auf Grund der Kosten und des Umstrukturierungsaufwands vor der Umsetzung.“

Bei den Barcamp-Sessions dominierten provokative, gewagte und streitbare Themen die Agenda. Die junge Kölner Unternehmensberatung Oscar startete mit den Worten „Safe Harbour has fallen“ – Chancen und Risiken der Datenspeicherung für europäische Konzerne in der Zukunft. Christian Bartels, Ernst & Young GmbH, sprach über Vielfalt der digitalen Kommunikationswege mit Stakeholdern. Zur Sprache kamen auch regionale Initiativen, die sich als Promoter der Digitalisierung sehen. Sascha Foerster von Bonn.digital erläutert seine Motivation, Teil der Next Economy Open zu sein:

„Hier treffen zwei Welten zusammen: Initiativen, Startups, kleine und große unternehmen. Wir profitieren vom Wissen der namhaften Unternehmen und können uns gleichzeitig regional vernetzen. Zudem rückt Bonn als Netz-Standort in den Fokus. Das Interesse am digitalen Wandel in der Bundesstadt ist vorhanden, aber die digitale Infrastruktur ist dafür noch nicht bereit. Teilweise hemmt das fehlende oder langsame Internet viele Initiativen und Start-ups, wie Bonn.digital.“

Resümee: Mit der #NEO15 wurde eine phantastische Veranstaltung geschaffen, die schon bei ihrer Premiere Maßstäbe setzt, kommentierte Tobias Schwarz, Chefredakteur der netzpiloten.de, auf Twitter.

Die Planungen für die #NEO16 haben schon begonnen 🙂

Kategorien
Allgemein Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

„Newcomer Event des Jahres“ – Doku zur #NEO15 und Ausblick auf die #NEO16

Unsere großartigen Sponsoren
Unsere großartigen Sponsoren

Alles auf einen Blick 🙂 Das NEO15-Team sagt Danke an alle Teilnehmer, Sponsoren, Medienpartner und an unseren Mitveranstalter Oscar.

Keynote und Panel-Fotos.

Paare – Passanten.

Die #NEO15 Premiere.

Machteliten-Hacking für die Digitale Transformation.

#NEO15 – Mensch und Maschine.

Next Economy Open 2015 #NEO15

Interview mit Gunnar Sohn auf der #neo15

Themenpavillon Next Economy.

Pressemitteilung der Stadt Bonn.

Das ist nur ein grober Überblick der Veröffentlichungen in den vergangenen sieben Tagen.

Wir sehen uns auf der #NEO16 🙂

Kategorien
Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Im Land der Digital Loser? Netzökonomische Anfänger in deutschen Unternehmen #NEO15

Brüchiges Fundament
Brüchiges Fundament

„Innovation & Transformation“, „Digital Information Management“ und „Digital Process Management“ werden von Unternehmen als wichtigste Handlungsfelder der digitalen Transformation erachtet. Doch kaum ein Drittel attestiert sich selbst hohe Kenntnisse zu diesen und anderen Digitalisierungsthemen. Fast ebenso gering ist die Quote der Unternehmen, die entsprechende Digital-Fähigkeiten so etabliert haben, dass sie fest in Arbeitsabläufe integriert sind. Das sind Ergebnisse einer Studie, die die Managementberatung Detecon gemeinsam mit dem SOA Innovation Lab und unterstützt vom Branchenverband Bitkom durchgeführt hat.

Nach einer Erhebung von Crisp Research sind die digitalen Kenntnisse der Manager noch bescheidener: Demnach haben gerade einmal sieben Prozent der Entscheider in Deutschland das Zeug zum Digital Leader, schreibt Michael Kroker in seinem Blog:

„Die große Mehrheit der 503 befragten Geschäftsführer und IT-Entscheider ist noch auf einem Anfängerniveau: 71 Prozent sind laut der Umfrage ‚Digital Beginner‘ – vielleicht sollte man besser Digital Loser statt Leader sagen.“

Zudem gibt es eine große Diskrepanz zwischen Selbsteinschätzung und den tatsächlichen Kompetenzen für Digitalisierung.

„So halten sich sechs von zehn Entscheidern für digital kompetent, das heißt sie sehen ihre digitalen Fähigkeiten als stark oder sehr stark ausgeprägt. Tatsächlich verfügen aber nur 26 Prozent der Befragten über jene Kompetenzen“, so Kroker.

Eine große Mehrheit der Unternehmensentscheider sieht nach Detecon-Studie die Handlungsfelder „Innovation & Transformation“ (74%), „Digital Information Management“ und „Digital Process Management“ (jeweils 72%) als hoch bedeutend an. Dies gilt auch für „Smart Business Network Management“ (67%), also der Interaktion mit Kunden und Partnern, sowie „Risk & Trust“ (57%), dem

Als bedeutendste zugrundeliegende Fähigkeiten der digitalen Handlungsfelder identifizierten die Teilnehmer in einer weiteren Detailanalyse folgende Fähigkeiten: Offene und kommunikationsfördernde Unternehmenskultur, Identifikation geeigneter Netzwerkpartner, digitale Bereitstellung vormals physischer Produkte, Steuerungssystem für Richtlinien und Unternehmensrisiken), Bereitstellung nutzerrelevanter Informationen sowie End-to-end-Integration und das Management von Standards.

Wie sieht die Erfolgsbilanz aus? Unter dem Strich sieht knapp die Hälfte (46%) der Befragten einen positiven Wertbeitrag der eigenen Digitalisierungsaktivitäten. Demgegenüber konstatiert rund ein Viertel jeweils einen neutralen oder negativen Wertbeitrag der digitalen Transformation.

Die Studie „Digital Navigator – Handlungsfelder der digitalen Transformation“ steht zum Download zur Verfügung.

Digitalkompetenz

Wir haben Gesprächsstoff auf der Next Economy Open in Bonn.

Kategorien
Allgemein Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Digitale Plattformen: Es geht um neue Geschäftsmodelle, nicht um Monopole #NEO15

Plattform-Ökonomie

Twitter, AirBnB, Uber und Musikstreaming-Dienste sind Beispiele für digitale Plattformen, die einen direkten Zugang zwischen Anbieter und Nutzer schaffen, Angebote durch die Auswertung von Daten optimieren sowie individualisierte und meist modular aufgebaute Produkte bieten. Sie verändern viele Schritte der Wertschöpfungskette oder machen sie gar überflüssig. Kurz: Sie schreiben wichtige Gesetze des Marktes um.

Doch die „Plattformisierung“ ist auch mit einem Dilemma verbunden: Um die Plattform verbreiten zu können, müssen Unternehmen Kontrolle abgeben. Ob und warum das problematisch sein kann, beantwortet Ansgar Baums, Head of Government Relations EMEA bei HP Inc., im Vorfeld seiner Session auf der Next Economy Open 2015.

Frage: Plattformen sind ein wichtiges Modell der Next Economy. Das Grundkonzept: Daten gegen einen intuitiven, schnellen und ständig verfügbaren Zugang zu individualisierten Produkten. Ist es so einfach?

Baums: Digitale Plattformen sind sogenannte „Multi-Sided Markets“ – also mehrseitige Märkte. Der von Ihnen beschriebene „Deal“ stellt eine Seite dieser Multi-Sided Markets dar, nämlich die eines Endkunden gegenüber dem Anbieter eines bestimmten Plattform-basierten Dienstes – zum Beispiel Ebay, Facebook, Twitter. Für das Verständnis digitaler Plattformen ist die Betrachtung der anderen Geschäftsbeziehungen – vor allem zwischen Plattform-Betreiber und denjenigen, die auf Grundlage der Plattform Dienste anbieten – genauso wichtig. Unter anderem stellen sich hier zentrale Fragen nach der Wertschöpfungsverteilung, den Marktzugangsbarrieren oder den technischen Abhängigkeiten. Wenn wir also digitale Plattformen wirklich verstehen wollen, müssen wir jede Beziehung in diesen Multi-Sided Markets betrachten.

digitale Plattformen

Frage: Birgt diese Offenheit nicht auch eine Gefahr für Unternehmen?

Baums: Digitale Plattformen haben in der Regel dann Erfolg, wenn sie den Dienstanbietern viele Freiheiten lassen. Das heißt: Je offener die Plattform, desto attraktiver ist sie für Drittanbieter und desto schneller wächst sie. Diese Offenheit kann aber auch zu einem Problem werden. Nämlich dann, wenn sie zu Lasten der Qualität geht. Ein interessantes Beispiel ist der sogenannte „Video Game Crash“ von 1983, der das Ende der Dominanz von Atari einläutete. Atari betrieb damals eine Plattform, auf der unabhängige Entwickler selbst programmierte Spiele anbieten konnten. Sie waren jedoch zunehmend von schlechter Qualität, was zu Akzeptanzproblemen beim Endkunden führte. Die Folge: Die Endkunden verließen scharenweise die Plattform. Hätte der Plattform-Betreiber Atari damals stärker auf die Balance zwischen Offenheit für Drittanbieter und Qualität der Produkte geachtet, hätte es nicht diese verheerenden Folgen gehabt. Interessanterweise kämpft die Android-Plattform heute mit ganz ähnlichen Problemen: Die zahlreichen Abwandlungen des Betriebssystems machen die Plattform für Drittanbieter interessant, sie bergen aber auch Qualitätsrisiken. Verursacht beispielsweise eine von einem Hersteller entwickelte Anwendung Probleme, trägt zwar nicht Google die direkte Verantwortung, hat aber womöglich den Reputationsschaden.

Frage: Sehen Sie eine große Gefahr darin, dass es in der Plattform-Ökonomie zu mächtigen Oligopolen von Technologieführern kommen kann? Wer die Architektur hat, bestimmt das Geschäft…

Baums: Das muss man differenziert betrachten. Plattformen sind nicht gleich Monopole – sie können auch sehr vorteilhaft für die Drittanbieter ausgestaltet sein. Nehmen Sie das Beispiel Linux: Das ist auch eine Plattform – und sie lässt den Nutzern alle Möglichkeiten der Anpassung und eigenständigen Weiterentwicklung. Aktuell gibt es viele Stimmen, die eine „Plattformregulierung“ oder „Plattformneutralität“ verlangen. Schaut man sich die Ansatzpunkte für die Regulierung von Plattformen näher an, kommt man jedoch relativ schnell auf bekannte rechtliche Mittel zurück: Etwa Wettbewerbsrecht, Haftungsrecht, Handelsrecht und Datenschutzrecht. Deshalb benötigen wir meiner Meinung nach kein neues Recht, sondern müssen geltendes Recht an die neuen Marktbedingungen behutsam anpassen. „One Size Fits All“ wäre ein großer Fehler.

Ansgar Baums von HP
Ansgar Baums von HP

Frage: HP arbeitet in Innovation Labs intensiv an neuen Lösungen für die Anforderungen einer Plattform-Ökonomie, etwa mit „The Machine“ oder dem 3D-Drucker „Multijet Fusion“. Welche Art Fachkräfte braucht es dafür?

Baums: Plattform-Management ist in der Tat eine ganz andere Übung als Pipeline-Management – und wir in Deutschland tun uns damit sehr schwer. Zum einen stellen Plattformen die existierenden Geschäftsmodelle in Frage. Das ist ein klassisches „Innovator’s Dilemma“: Schlachte ich die Cash Cow für ein hochriskantes neues Geschäftsmodell? Das lässt sich wohl nur dann lösen, wenn der CEO das Thema treibt und den neuen Geschäftsbereich vor „Übergriffen“ schützt. Zum anderen ergeben Plattformen dann einen Sinn, wenn ich über datenzentrische Geschäftsmodelle nachdenke. In Deutschland ist die Software-Industrie, und damit auch ihre starken Kunden, aber immer eher prozessorientiert gewesen – sei es SAP, IDS Scheer oder die Software AG. Das Silicon Valley hat hier eine andere Historie hinter sich: Datenzentrismus ist dort seit mindestens 15 Jahren ein Top-Thema. Deswegen war es auch eine kluge Entscheidung deutscher Unternehmen wie Bosch, SAP oder Axel Springer, dort aktiv zu werden.

Ansgar Baums ist Head of Government Relations Europe | Middle East | Africa HP Inc.

Das Interview führte Tanja Beck, die gemeinsam mit Sabine Hockling und Professor Volker Banholzer eine #NEO15 Session zum Thema „Einsame Mitarbeiter im digitalen Wandel?“ anbietet.

Kategorien
Allgemein Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Digitalkompetenzen versus Lernstoff-Bulimie – Digital-Leader kommen nicht aus dem alten Bildungssystem #NEO15

Digital-Leader werden also aus dem alten Lernsystem kommen
Digital-Leader werden also nicht aus dem alten Lernsystem kommen

Ideenbildung ist ein Gebiet, auf dem die Menschen einen Vorteil gegenüber digitalen Technologien haben könnten:

“Wissenschaftler stellen neue Hypothesen auf. Journalisten wittern eine gute Geschichte. Küchenchefs ergänzen die Speisekarte um ein neues Gericht. Ingenieure in der Fabrik versuchen herauszufinden, warum eine Maschine nicht mehr richtig funktioniert. Steve Jobs und seine Kollegen bei Apple eruieren, was für einen Tablet-Computer wir uns wirklich wünschen. Viele dieser Tätigkeiten werden von Computern unterstützt und beschleunigt, aber keine wird von ihnen gesteuert”, schreiben Eric Brynjolfsson und Andrew McAffee in ihrem Buch „The Second Machine. Wie die nächste digitale Revolution unser aller Leben verändern wird“

Sie prognostizieren, dass Menschen, die viele gute, neue Ideen haben, auch künftig noch längere Zeit einen relativen Vorteil gegenüber digitaler Arbeit haben werden, und diese Menschen werden begehrt sein. Mit anderen Worten glauben die MIT-Forscher, dass Arbeitgeber jetzt und noch eine geraume Zeit bei der Talentsuche dem Rat folgen werden, der dem großen Aufklärer Voltaire zugeschrieben wird:

„Beurteile die Menschen eher nach ihren Fragen als nach ihren Antworten.“

Ideenbildung, Kreativität und Innovation werden oft als „Blick über den Tellerrand“ beschrieben, und diese Charakterisierung weist auf einen weiteren großen und ziemlich nachhaltigen Vorteil menschlicher gegenüber rein digitaler Arbeit hin.

Allerdings ist dieser Vorteil nicht in Stein gemeißelt, wenn wir uns die schwache Digitalkompetenz von Führungskräften in Wirtschaft und Politik anschauen.

Auch das Bildungssystem gibt noch nicht die richtigen Antworten für die Mensch-Maschine-Kombination. Es kommt jetzt darauf an, die Fähigkeiten zur kreativen Bildung von Ideen, Mustererkennung und zur komplexen Kommunikation auf die Agenda zu setzen. Es geht um die Einbindung der Menschen als Wissensarbeiter in die neuen Mensch-Maschine-Organisationen.

Die Grundbildung konzentriert sich auf das sture Auswendiglernen von Fakten und auf die Lese-, Schreib-und Rechenkompetenz. Der Erziehungswissenschaftler Sugata Mitra hat eine provokative Erklärung für die Betonung des Auswendiglernens. In einer Rede bei der TED-Konferenz berichtete er darüber, wann und warum diese Fertigkeiten Wertschätzung erfahren haben. Seinen Ursprung sieht er im britischen Empire. Die Schulen sollten die Menschen hervorbringen, die später Rädchen im bürokratischen Verwaltungsapparat werden würden.

„Sie mussten eine gute Handschrift haben, weil alle Daten mit der Hand geschrieben wurden; sie mussten lesen können; und sie mussten in der Lage sein, im Kopf zu multiplizieren, zu dividieren, zu addieren und zu subtrahieren. Sie mussten so austauschbar sein, dass man eine Person aus Neuseeland nehmen und sie nach Kanada schicken konnte, wo sie umgehend einsatzbereit wäre“, erläutern Brynjolfsson und McAffee.

Es sind drei Grundfertigkeiten, die Arbeitnehmer brauchten, um ihren Beitrag zur modernsten Volkswirtschaft jener Zeit zu leisten.

„Wie Mitra deutlich macht, war das Bildungssystem des viktorianischen Englands für die damaligen Verhältnisse gut konzipiert. Aber die Verhältnisse sind heute anders.“

Die Kinder in den Studien von Mitras bilden Teams, nutzen die Technologie, um umfassend nach einschlägigen Informationen zu suchen, besprechen den Lernstoff, und schließlich entwickeln sie neue Ideen, die sich sehr oft als richtig erweisen. Sie erwerben und demonstrieren Fähigkeiten zur Ideenbildung, zu einer breit gefassten Mustererkennung und zur komplexen Kommunikation. Damit scheinen die von Mitra festgestellten, „sich selbst organisierenden Lernumgebungen“ den Kindern die Fertigkeiten beizubringen, die ihnen Vorteile gegenüber digitaler Arbeit geben werden. Die Managementforscher Jeffrey Dyer und Hal Gregersen sprachen mit 500 prominenten Innovatoren und fanden heraus, dass eine unverhältnismäßig hohe Anzahl von ihnen Montessori-Schulen besucht hatte, wo „sie lernten, ihrer Neugierde zu folgen“.

Montessori-Schulen vermitteln den Kindern, Regeln und Anordnungen nicht zu befolgen. Sie sollen eigenmotiviert sein und hinterfragen, was auf der Welt vor sich geht. Sie sollen die Dinge ein kleines bisschen anders gehen. Menschen im neuen Maschinenzeitalter sollten deshalb ihre Fähigkeiten zur Ideenbildung, zur breit gefassten Mustererkennung und zur komplexen Kommunikation verbessern. Stoff-Bulimie sollten in Schulen und Hochschulen verschwinden – also das Prinzip „Reinschaufeln – Auskotzen – Vergessen“.

Digital-Leader werden also nicht aus dem alten Lernsystem kommen. Sollten wir in unserer Panel-Diskussion auf der #NEO15 ansprechen.

Kategorien
Allgemein Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Barcamp Session-Idee – Hashtag-Soziologe spricht über Networked Sociality – Vernetzter Individualismus #NEO15

Soziologe im Grünen
Soziologe im Grünen

Vernetzter Individualismus bedeutet nach Auffassung des Kölner Soziologen Klaus Janowitz ein mehr an offenen sozialen Systemen und weniger geschlossene soziale Systeme.

„Mit der Digitalisierung erschliessen sich die Möglichkeiten von Netzwerken erst wirklich, mit immer geringeren Einschränkungen durch geographische Entfernung, sie werden nach Interessen, Wertvorstellungen, Sympathien und Projekten aufgebaut und sind oft thematisch focussiert (vgl. Castells 2000 u. 2005).“

Kennzeichend für die Digitalisierung sei die individualisierte Ansprache: von einer Gesellschaft der Massenmedien zu einer der personalisierter Medien; von breitgestreuter Werbung zum personalisierten Marketing.

„Plattformen vermitteln standardisierte Transaktionen von Anbieter zu Abnehmer, jeder kann Sender und Empfänger, Verkäufer und Kunde sein. Denken wir 15 Jahre zurück, spielte Online-Kommunikation eine ganz andere Rolle als heute: man sprach (noch) von virtuellen sozialen Beziehungen in einer Parallelwelt, experimentell oder beschränkt auf Informationsaustausch in Foren. In mehreren Schüben schob sie sich in den Alltag, mit der Verbreitung von SocialMedia Diensten und v.a. der Allgegenwart des mobilen Netzes“, so Janowitz.

In seiner Barcamp-Session will der „Hashtag-Soziologe“ die Wirkungen des neuen sozialen Betriebssystems auf die Sozial- und Arbeitsbeziehungen beleuchten. Vonnöten seien neue Strategien und Fähigkeiten, Probleme zu lösen und Handlungen zu planen.

„Das gilt für einzelne, wie für Unternehmen und Organisationen. Grenzen zwischen Information, Kommunikation und Aktion verblassen. Technische und mediale Möglichkeiten werden genutzt, dabei stehen keine einzelnen Dienste im Vordergrund – entscheidend ist die Kompetenz, sich jeweils geeignete Formate nutzbar zu machen. Dazu gehören auch Sozialtechniken wie Reputationsmanagement.“

15 Sessions können im Barcamp-Teil des ersten NEO15-Tages angeboten werden. Frühzeitig auf die Bühne gehen, um beim Session-Pitch mitzumachen. Empfehlung: Möglichst vorne im Plenum sitzen 🙂

Mehr zur Hashtag-Ökonomie.

Kategorien
Allgemein Bonn Event-Konzept Next Economy Open

Wir suchen den #NextChallenger – Präsentiert Eure Idee für die Next Economy #NEO15

Ideenplattform

Es geht bei der #NEO15 nicht nur um den Austausch von Visitenkarten, sondern um das Matchen, Moderieren und Managen der Next Economy – eine dauerhafte Dialog- Plattform für Wirtschaft, Gründer, Politik und Wissenschaft. Das ist das Credo der #NEO15. Die Plattform Qmarkets hilft bei diesem Prozess und unterstützt das Leitmotto des netzökonomischen Formats: Matchen – Moderieren – Managen. Inspiriert von der “Weisheit der Vielen“ bringt Qmarkets Wirtschaft und Netzszene zusammen und hilft, Ideen zu finden, zu bewerten, zu verbessern und einen dauerhaften Dialog in Gang zu setzen: Neue Projekte, Prozessverbesserungen, Marktforschung, Innovation, kollaboratives Arbeiten, Experten-Gespräche, Formate für Anwender, Kunden, Entwickler, Nerds, Startups, Hacker, Mittelständler und Manager.

Durch Vermittlung des Innovationsexperten Jürgen Stäudtner von Cridon hat uns Qmarkets eine spezielle NEO-Plattform eingerichtet, die wir kostenlos nutzen können. Ihr könnt Euch ab sofort mit Eurer E-Mail oder einem Nutzernamen sowie eines Passwortes registrieren und Euch auf der Ideen-Plattform präsentieren, mit anderen verbinden, Projekte, Umfragen, Experten-Interviews, Ideen aus den Barcamp- und Call for Paper-Sessions der #NEO15 einstellen, die Ideen der anderen Teilnehmer diskutieren und bewerten.

Die von mir moderierte Session mit Professor Marin Kornberger über den Plan B für das Management habe ich schon mal reingepackt.

Jetzt seid Ihr an der Reihe. Hier geht es zur Registrierung.

Wer am Nachmittag des zweiten NEO15-Tages – also am 10. November – die meisten Likes für seine Ideen geerntet hat, ist automatisch der #NextChallenger und erhält einen Sonderpreis. Danach bleibt die NEO-Plattform offen für weitere Initiativen.

Fragen zur Funktion der Plattform und zum professionellen Einsatz der Software beantwortet Jürgen Stäudtner. E-Mail: info@cridon.de

In einem Video haben wir Projekt das kompakt zusammengefasst.

Kategorien
Allgemein Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

CAMPUS MITTELSTAND der CeBIT startet auf der #NEO15

Cebit-Preview auf der Next Economy Open
Cebit-Preview auf der Next Economy Open

Wie geht man die Digitalisierung an? Wie verändert sich die Wertschöpfungskette? Wie investiert man richtig in neue Anwendungen? Was ist nur Hype, was sind die wahren Trends, und wann ist ein Unternehmen digitalisiert? Fragen wie diese bereiten insbesondere kleinen und mittelgroßen Unternehmen derzeit gehöriges Kopfzerbrechen. Was mit der Digitalisierung bereits heute möglich ist und welche Veränderungsprozesse die Unternehmen morgen prägen werden, erfahren Entscheider aus kleinen und mittelständischen Unternehmen vom 14. bis 18. März 2016 auf der CeBIT in Hannover.

Der CAMPUS MITTELSTAND in Halle 5 bietet eine erste Anlaufstelle für jeden, der sich mit der Digitalisierung seines Unternehmens beschäftigt. Unter dem Motto „Digitalisierung praktisch gestalten“ stehen an 20 Arbeitsstationen – die thematisch in die Bereiche Business, Inspiration, Technologie und Agilität gegliedert sind – Experten für persönliche Gespräche und strategische Beratung zur Verfügung. Darüber hinaus erwarten den Besucher ein umfangreiches Konferenzprogramm sowie ein großzügiger Lounge-Bereich zum Networken und Austausch mit anderen Entscheidern.

Auch Besucher, die bereits konkrete Vorstellungen haben, welche Veränderungen in ihren Unternehmen anstehen, finden auf dem CAMPUS MITTELSTAND kompetente Ansprechpartner, die ihre Ideen verstehen und gemeinsam mit ihnen konkrete Lösungen entwickeln.

„Die digitale Transformation ist in vollem Gange. Interne Abläufe und bestehende Wertschöpfungsketten verändern sich in rasender Geschwindigkeit. Für Entscheider in Unternehmen gilt es, jetzt die Weichen zu stellen und eine Digitalisierungsstrategie zu erarbeiten und umzusetzen. Das gilt gerade für kleine und mittlere Unternehmen. Sie sind jetzt am Zuge, die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen. Die CeBIT bietet mit dem CAMPUS MITTELSTAND und ihrem Komplettangebot an innovativen Themen exzellente Möglichkeiten, um tiefer in die Digitalisierung einzusteigen“, sagt Marius Felzmann, CeBIT-Bereichsleiter bei der Deutschen Messe AG.

Der Startschuss für den CAMPUS Mittelstand gibt es auf der Next Economy Open am 9. November im NextSendezentrum live via Hangout on Air aus dem NextSendezentrum, um 13:20 Uhr.

Der Netzökonomie-Campus wird als Partner des CAMPUS MITTELSTAND in Hannover dabei sein 🙂

Kategorien
Allgemein Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Tipps zum Ablauf der Next Economy Open im Video #NEO15