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Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Plattform für die Next Economy – Wie etabliert man das? Eure Ideen interessieren uns #NEO15 #barcampkoeln

Man sieht sich in Bonn.
Man sieht sich in Bonn.

Beim neuen Veranstaltungsformat #NEO15 geht nicht nur um den Austausch von Visitenkarten, sondern um das Matchen, Moderieren und Managen der Next Economy – eine dauerhafte Dialog-Plattform für Wirtschaft, Gründer, Netzszene, Politik und Wissenschaft: Klassik trifft Geeks, Nerds, Hacker und Blogger.

Wie zündet man eine neue Stufe in der digitalen Ökonomie? Google entwickelt nach Expertenmeinungen gerade eine Blaupause für den radikalen Weg in die vernetzte Wirtschaft und zeigt, wie das funktionieren kann. Es erleichtert das Schrotflinten-Prinzip in den Aktivitäten außerhalb des Werbegeschäfts, betont der elektrische Reporter Mario Sixtus:

“Sie schießen ganz viele Kugeln in ganz viele Richtungen ab und hoffen, dass irgendeine Kugel treffen wird.“

Das ist wohl der einzig gehbare Weg für die digitale Transformation. Wer im technologischen Sektor in zehn Jahren noch überleben möchte, der müsse jetzt Produkte und Services für Märkte und für eine Nachfrage entwickeln, die es noch gar nicht geben kann. Wie das funktioniert, demonstrierte das Mountain-View-Unternehmen mit Google Maps, das vor zehn Jahren gestartet wurde. Erst 2007 war die Geburtsstunde des iPhone und erst danach entfaltete sich das mobile Internet. Damals galt noch das Blackberry als Krönung der Handy-Schöpfung. Als die mobile Revolution einsetzte, war Google mit einer wichtigen Anwendung sofort präsent. Das Wesen dieses Unternehmens unterscheidet sich von der Return on Investment- und Rentabilitäts-Denke in Teutonien.

“Die Gründer und Macher glauben an ihre Projekte, statt Gründe zu suchen, warum etwas nicht gehen kann“, erläutert Sixtus.

Suche, Mobilität, individualisierter öffentlicher Nahverkehr mit dem selbstfahrenden Auto, Vernetzung digitaler Infrastrukturen, Vernetzung von Städten, Robotik und industrielles Internet. Die Zukunftsthemen von Alphabet bauen auf die Daten-Intelligenz, die man sich seit der Gründung erarbeitet hat. Der Plattform-Gedanke zählt dabei zur DNA von Google.

Im 21. Jahrhundert wird ‚die Firma‘ als Mittelpunkt wirtschaftlicher Aktivitäten von ‚der Plattform‘ herausgefordert….Die Beziehung zwischen einer Firma und ihren Konsumenten ist eine Einbahnstraße. GM entscheidet, welches neue Produkt entwickelt, hergestellt, vermarktet und über ein Netzwerk von Händlern an die Konsumenten verkauft wird. Im Gegensatz dazu basiert eine Plattform auf einer gegenseitigen Beziehung zwischen Konsumenten und Anbietern. Es gibt deutlich mehr Austausch“, schreiben Jonathan Rosenberg und Eric Schmidt in ihrem Opus „Wie Google tickt“.

Es geht dabei nicht mehr um monolithische geschlossene Netzwerke, sondern um offene Netzwerke. Genau das wollen wir mit der Next Economy Open vorantreiben. Eine Veranstaltungsplattform für Annahmen, Gegenüberstellungen, Begegnungen, neue Erkenntnisse, Experimentiermöglichkeiten und Assoziationen. Unmögliches möglich machen und sich in offenen Netzwerken organisieren. Schaffung von Wissensökosystemen für die digitale Transformation.

Man könnte konkrete Projekte identifizieren, Workshops auf die Beine stellen, Studien erarbeiten, Interviews führen und Kontakte mit Verbänden, Unternehmen, Initiativen, Blogs und Wissenschaftlern herstellen. Wir kann man das bewerkstelligen? Das würden wir gerne in Live-Hangouts und beim Barcamp Köln in einer Livestreaming-Session mit Euch diskutieren.

Man hört, sieht und streamt sich. Wir sind gespannt auf Eure Vorschläge 🙂

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Ideen für die Next Economy mit Stromausfall von Peter Lustig – äh Frank Michna #NEO15

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Denkfehler im Garten Eden der digitalen Assistenten – Session-Idee für die Next Economy Open #NEO15 @brightone_de

Denkpause
Denkpause

Im Langzeitgedächtnis des Menschen ist alles Mögliche abgespeichert, aber nicht immer auffindbar. Das Kurzzeit- oder Arbeitsgedächtnis ist wahnsinnig begrenzt, so der Psychologe Friedrich Wilhelm Hesse, Gründungsdirektor des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (Knowledge Media Research Center) in Tübingen.

„Da passen ganz wenige Einheiten rein, die ohne Wiederholungen schnell wieder verschwinden.“

Und das dauert nur 200 Millisekunden. Über die Digitalisierung erfährt man hingegen eine unglaubliche Erweiterung.

„Bei Google Books sind 30 Millionen Bücher eingescannt, Großbibliotheken digitalisieren ihre Bestände. Wir haben Open-Content-Bewegungen. Wir haben User-Generated-Content. Wir haben Wikipedia mit über zwölf Millionen Artikeln. Es existieren über 200 Millionen Blogs. Jeden Tag werden 600 Millionen Kurznachrichten gewittert. Die Nutzbarkeit dieser gigantischen Daten hängt mit der Intelligenz dieser Informationsressourcen zusammen über Hyperlinks, gegenseitige Referenzierung und implizit über maschinell erschließbare Ähnlichkeiten, um emergente Informationen zu erzeugen“, so Hesse

Mit den digitalen Werkzeugen bestünde das erste Mal die Möglichkeit, unser Arbeitsgedächtnis zu erweitern. Wir können Informationen sichtbar machen, verschieben, kombinieren, kopieren und visuell aufbereiten. Das Arbeitsgedächtnis müsse die Daten nur noch für Schlussfolgerungen generieren.

„Ich kann die Information nach den Anforderungen des Arbeitsgedächtnisses permanent neu anordnen und unterschiedlich akzentuieren. Man gewinnt nicht nur ein zusätzliches Blickfeld. Ich kann auch Operationen wie im Arbeitsgedächtnis vornehmen“, erläutert Hesse.

Ohne unterstützende Werkzeuge bleibt das Arbeitsgedächtnis des Menschen hoffnungslos überfordert:

„Siri, Google Now, Cortana rücken uns immer weiter auf die Pelle. Die Apologeten dieser Produkte gaukeln vor, dass digitale Assistenten Denkfähigkeit stimulieren und Denkarbeit potenzieren. Und versprechen wahlweise das Überleben im Malstrom der Daten oder das Schwelgen im Garten Eden des Überflusses. Tatsächlich erfordern diese Maschinen aber Denkweisen, die vor dem Anbruch des digitalen Zeitalters unnötig waren, und wir uns nicht antrainiert haben. Denkfehler führen uns auf den Denkleim. Wie eine Fliege bleiben wir kleben in der Suada von Vorschlägen und Hinweisen, nicht trotz, sondern gerade wegen unserer digitalen Assistenten. Sie helfen nicht, Denkfehler zu vermeiden, sondern verstärken sie sogar. Einmal konfiguriert und in Stellung gebracht, mutieren sie zu »digitalen Zauberlehrlingen«. Produzieren permanent Entscheidungszwänge unter dem Deckmantel einer Myriade von Möglichkeiten. Und denen stellen wir nur begrenzte kognitive Fähigkeiten entgegen“, weiß Stefan Holtel von Brightone Deutschland.

Welchen Spagat müssen wir überbrücken zwischen natürlicher Dummheit und künstlicher Intelligenz?

„Wir präsentieren Vorschläge. Entscheidet Euch gefälligst“, so die Aufforderung von Holtel, der auf der Next Economy Open in Bonn eine Session anbieten wird zum Thema „Rote oder blaue Pille? Die Invasion der Entscheidungshelfer“.

Stefan Holtel fahndet nach Hinweisen und Ideen in Geschichte, Technik, Psychologie und Soziologie. Seine erste Ausbildung durchlief er zum Programmierer, seitdem
erweitert er sein Repertoire, wurde Improvisationsschauspieler, Theaterpädagoge, Yogalehrer, Vater, Wissensmanager – und zuletzt Trainer für „LEGO Serious Play“. Er blickt über den Tellerrand und seziert Wortphrasen. Oft präsentiert er frische Lösungen für alte Probleme. Derzeit arbeitet er für brightONE, einem Anbieter für den Aufbau und Betrieb von
Call Centern. Und fragt sich: Wie werden „kognitive Computer“ den digitalen Kundendienst umkrempeln? Übrigens: Er leidet unter dem unsachgemäßen Gebrauch von PowerPoint. Deshalb schreibt er weiter an einer Forschungsarbeit zur Rolle von Dramaturgie und Erzählspannung in Folienpräsentationen.

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Zwei Sessionvorschläge: Blogger Relations und die Frage, wie man hochpreisige Seminaranbieter aushebelt #NEO15 @benodaniel

Blogger Relations am Baum
Blogger Relations am Baum

Der Redakteur und Online-Marketing-Manager Benjamin O’Daniel hat zwei exzellente Sessionideen für die Next Economy Open am 9. und 10. November in Bonn eingereicht:

Session-Vorschlag 1: Das Potenzial von Blogger Relations

Die Blogosphäre ist längst kein Dorf mehr, sondern eine ganze Landschaft aus Dörfern, Städten und Metropolen. Autoblogs, Technikblogs, Reiseblogs, Elternblogs, Modeblogs – um nur einige zu nennen. Die Szenen entwickeln sich sehr unterschiedlich – sowohl inhaltlich als auch in ihren Geschäftsmodellen.

Von Agenturen und Marketingabteilungen werden Blogs häufig nur als Werbeträger gesehen. Es wird über Reichweiten diskutiert. Dabei steckt in Blogger Relations ein ganz anderes Potenzial: Der persönliche Austausch mit digitalen Vorreitern und die dauerhafte Vernetzung mit Innovatoren.

In der Session gebe ich einen kurzen Überblick über die Szenen, erzähle was ich in Sachen Blogger Relations falsch gemacht habe und wie ich versuche, es mittlerweile besser zu machen.

Session-Vorschlag 2: Digitale Geschäftsmodelle von Beratern, Trainern und Coaches

Einige Berater, Trainer und Coaches in Deutschland schlagen konsequent einen digitalen Weg ein. In den vergangenen Jahren haben sie professionelle und auf sich persönlich zugeschnittene Kanäle im Netz etabliert.

Jetzt kommt die nächste Stufe: Sie entwickeln digitale Geschäftsmodelle. Zum Beispiel durch Skype-Beratungen, Webinare oder geschlossene Communities. In ihren Aktivitäten steckt Innovation und disruptive Kraft. Hochpreisige Seminaranbieter werden ausgehebelt.

In der Session stelle ich einige Berater und ihre Modelle vor. So viel schon vorab: Es kostet viel Zeit und Mühe, sich eine eigene Community aufzubauen. Aber es lohnt sich.

Beispiele für neue Online-Beratungsmodelle, die ohne Vermittlungskonglomerate laufen, findet man im Blog von Benjamin.

Etwa: Warum dieser Systemingenieur Podcasts und E-Books produziert.

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Linux-Prinzipien für die Netzökonomie – Forschungsprojekt für die #NEO15

Hier wird das #NEO15 Plenum stattfinden
Hier wird das #NEO15 Plenum stattfinden

Für die #NEO15 am 9. und 10. November sollen die Studierenden von Professor Lutz Becker, Studiendekan der Fresenius-Hochschule in Köln, ein Positionspapier erstellen, einen Workshop moderieren sowie die Ergebnisse abschließend zusammenfassen.

Fragestellung:

Ist für die Next Economy (einschließlich Industrie 4.0) eine offene, partizipative, branchenunabhängige Mehrzweck-Plattform nach Linux-Prinzipien sinnvoll und machbar?

Begleitende Fragestellungen:

Was sind Plattformen wie Uber, Facebook etc. (technisch, ökonomisch, sozial, handlungstheoretisch….)?
Welche wirtschaftliche Rolle spielen Sie?
Was macht offene und geschlossene „Welten“ aus?
Welche Rahmenbedingungen sind relevant/müssen erfüllt werden?
Wer könnte wie partizipieren?
Wie könnte man die Partizipation nach Linux, Wikipediaprinzipien organisatorisch gestalten?
Was wären die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein solches Projekt?

Stichworte: Allmende, Gemeineigentum, Open, Commons, Next Economy, Industrie4.0, Plattformen, Plattformkapitalismus, Wikipedia, Linux, Partizipative Ökonomie, Maker, Gemeinwohl, FabLabs, Oligopole, Marktmacht, Sharing Economy

Hintergrund:

Plattformen verstehen wir als kontingenten Rahmen wirtschaftlichen Handelns. Beispiele dafür sind Buchungsplattformen im Tourismus oder Plattformen in der Medienindustrie. Diese Plattformen ermöglichen bestimmte Formen wirtschaftlichen Handelns, limitieren aber auch die Möglichkeiten im wirtschaftliches Handeln außerhalb des jeweiligen Rahmens. Das führt wiederum zu quasi-monopolistischen Strukturen oder rentenartigen Abschöpfungen. Als Beispiel sei der Tourismus genannt. So wächst der Marktanteil der Plattformen stetig, wodurch „oligopolistische Strukturen“ entstehen und Tourismusplattformen in der Lage sind, Provisionen von 15 bis über 30 Prozent einzufordern.

Ähnliche institutionelle Abhängigkeiten sind auch in anderen Branchen zu beobachten. Als Beispiele seien die Medien (Google Books, iBooks) oder die Taxibranche (MyTaxi, Uber) genannt. Auch klassische Industrien werden in Hinblick auf die sich weiter entwickelnde Plattform-und App-Ökonomie zu beobachten sein. Als mögliche Szenarien seien etwa neue oligopolistische Abhängigkeitsverhältnisse in der Autoindustrie (iCar) oder sich entwickelnde 3D-Druck und Robotikplattformen zu sehen.

Als Antwort auf neue Abhängigkeiten für die Industrie und drohende Oligopolisierung bieten sich gegebenenfalls offene und multifunktionale Plattformen an, die mittelständischen Industrien im Sinne des Commons Gedanken vor neuen ökonomischen Abhängigkeiten schützen und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle und Zugänge zu internationalen Märkten eröffnen.

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#NEO15 Netzszene trifft auf klassische Wirtschaft: Über die gefährdete Komfortzone des Mittelstandes und die Neuerfindung des Marketings

Session-Pitch
Session-Pitch

Wirtschaft, die im Internet stattfindet, kann kaum mehr sinnvoll abgegrenzt werden von solcher, die nicht im Internet stattfindet, so das Credo des Internet-Experten Christoph Kappes. Stichworte wie industrielles Internet, Industrie 4.0, Smart Cities und die Aktivitäten der Silicon Valley-Giganten betreffen mittlerweile jedes Unternehmen, ob klein oder groß, ob produzierendes Gewerbe oder Dienstleistungen.

Die Hidden Champions des produzierenden Gewerbes, der Mittelstand und das Handwerk blicken auf ihre Erfolgsgeschichten und können sich mit den Herausforderungen der digitalen Transformation nicht so recht anfreunden. Die Lebenswelten der klassischen Wirtschaft und der Netzökonomie klaffen weit auseinander. Firmeninhaber, Techniker und Ingenieure haben eine eher verschlossene Mentalität und sehnen sich nach Stabilität, die man in der Provinz vorfindet. Die Kommunikation endet häufig am Ortsausgangsschild.

Das steht nach Auffassung des Mittelstandsexperten Marco Petracca im krassen Widerspruch zu dem, was sich im Netz abspielt:

„Digitale Projekte leben von Dialog und dem Austausch von Wissen. Viele Unternehmen tun sich hingegen schwer, das zu kommunizieren, was sie ausmacht. Das ist kulturell tief verankert. Mittelständler sind sehr stark von ihrer Leistung geprägt, von Innovationen und Patenten. Das soll aber keiner wissen“, so Petracca.

Denkansätze wie Sharing, Share Knowledge, Big Data und einer Kultur der Beteiligung zählen nicht zur DNA von Mittelstand und Handwerk. Betriebsgeheimnis soll Betriebsgeheimnis bleiben. In der Netzökonomie ist hingegen jede Information auch eine Transaktion. Erfolgreich sind in Zukunft vor allem Unternehmen, die neue Netze knüpfen, Projekte wechseln, neuen Knoten im Netz Bedeutung geben und nationale Grenzen überschreiten. Die Netze haben offene Strukturen, können grenzenlos expandieren, neue Knoten einbeziehen und überflüssige rasch abschalten.

Das ist mit den Erfahrungshorizonten von kleinen und mittelständischen Betrieben noch nicht kompatibel. Hier besteht Änderungsbedarf in der Qualifikation von KMUs, bevor die betreffenden Entscheider auf Wettbewerbsprobleme stoßen, die die Netzökonomie auslöst. Wenn etwa Geschäftskunden des Mittelstandes Anlagen direkt über chinesische Absatzmärkte oder indirekt über eine Plattform wie Alibaba ordern und das deutsche Unternehmen mit dem dreifachen Preis auf der Strecke bleibt.

Maschinenbauer, Schraubenhersteller und auch eine Vorzeigefirma wie Würth glauben nach wie vor, dass ihre Geschäftsmodelle den persönlichen Austausch bedingen. Ihre Leistungen würden online nicht funktionieren, lautet ein typischer und reflexartiger Satz von Industrievertretern.

„Das kollidiert mit der Welt, in der ich die Netflix-Aufladekarte mittlerweile an der Penny-Kasse bekomme oder meine Schrauben günstiger bei Amazon bestellen kann“, so Petracca in einer Fachrunde des Netzökonomie-Campus.

Diese Welt ist dem Mittelstand fremd. Genauso fremd sind der Netzszene praxisrelevante Lösungsvorschläge, um Änderungen zu bewirken. Entsprechend gespannt darf man auf die Sessions von Marco Petracca, die er auf der Next Economy Open am 9. und 10. November in Bonn anbieten möchte:

Erster Session-Vorschlag: „Früher war’s nicht besser, nur anders! Was der B2B-Mittelstand zur digitalen Transformation beitragen könnte, wenn er denn wollte.“

Business-to-Business ist seit jeher ein inzestuöses Geschäft. Die Märkte sind klein, die Kunden ausgewählt, die Aufträge sicher. Insbesondere die mittelständischen Zulieferer, von denen es in Deutschland nicht gerade wenige gibt, leben nach wie vor in dieser Komfortzone. Man agiert nicht, man reagiert. Und kommt kein Auftrag, erhöht man den Vertriebsdruck. Die digitale Transformation gefährdet diese Komfortzone. Denn Kunden haben heute dank Internet einen viel umfassenderen Einblick in das Marktgeschehen, und sind nicht mehr auf den klassischen Vertriebsweg angewiesen. Die Folge: Aufträge stagnieren, Preiskämpfe werden härter, die Wettbewerber potenzieren sich um die Anzahl der Suchmaschineneinträge. Mittelständler suchen verzweifelt nach Lösungen – doch SEO ist kein Ersatz für offenes Unternehmertum. Die digitale Transformation, die diesen Unternehmen eigentlich dabei helfen sollte, die neuen Marktdynamiken zu verstehen und besser zu nutzen, wird zur großen Gefahr. Weil sie Offenheit und Weitblick fordert – von Unternehmen, die genau das niemals haben mussten. Die aber andererseits die Stärke haben, die der Netzwelt manchmal fehlt: Dialogfähigkeit auf Augenhöhe. Zumindest in den eigenen Märkten.

Was wäre also, wenn wir die Eigenheiten zweier unterschiedlicher, sich aneinander reibender Ökosysteme vereinen würden. Wenn die Netzwelt verstehen würde, dass B2B-Unternehmen auf Augenhöhe kommunizieren wollen – weil sie es nicht anders können? Und die B2B-Welt erkennt dass der Markt nicht mehr die nächste Fachkonferenz, sondern das Internet ist? Ein Denkansatz.

Zweiter Session-Vorschlag: „Was die digitale Transformation verhindert? Das Marketing!“

Den Gedanken hab ich noch nicht vortragsreif, trage ihn aber seit langem mit mir rum: Wenn B2B-Unternehmen Marketing nie gelernt haben (es taucht in der Marketingtheorie so gut wie nie auf), die digitale Transformation letztlich aber aus der B2C-Marketingwelt getrieben wird („Instagram ist der neue, heiße scheiss!“) … warum wundern wir uns dann, dass tradierte Unternehmen in Deutschland sich mit der neuen Welt so schwer tun? Wo liegt der Lösungsansatz? Brauchen wir ein neues Marketing? Eins, dass nicht mehr in Kanälen und Reichweiten, in Content und Conversion denkt – sondern in Kontext, in Zusammenhängen, in individueller Bedeutsamkeit? Das nicht alle sechs Monate einen neuen Hype generiert und sich jedes Jahr in Marketing-Digital-Media-Trendcharts ergiesst, deren Inhalte dann auf der nächsten dmexco als neue Wunderwaffe verkauft werden – statt zu zeigen, was das alles tatsächlich bringen kann. Wir müssen begreifen, dass die digitale Transformation weniger mit Marketing, sondern vielmehr mit einem grundlegenden, gesellschaftlichen Wandel zu tun hat. Und das dieser Wandel der eigentliche Treiber sein muss – sowohl für die Netzwelt, als auch für die Unternehmen, die sich ihr verschliessen!

Klasse Ideen, die auf der #NEO15 präsentiert werden.

Man hört und sieht sich im November in Bonn 🙂

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#NEO15 als Ideenspender: Vom #NextSendezentrum bis zur Plattformisierung der Wirtschaft – Ab nach Bonn im November!

Session-Ideen für die #NEO15 überlegen
Session-Ideen für die #NEO15 überlegen

Auf der Next Economy Open #NEO15 sind am 9. und 10. November Visionen, Projekte, Aktionen und Demos gefragt. Keine Einweg-Kommunikation, sondern Dialoge mit Unternehmern, Führungskräften, Entwicklern, Nerds, Geeks, Hackern, Bloggern und Kunden.

Im Vordergrund steht Partizipation, das Teilen und Weitergeben von Wissen unter den Teilnehmern. Lebendige Diskurse und der Start von Projekten, die über das Event am 9. und 10. November hinausreichen. Der erste Tag des #NEO15 Programms ergibt sich aus dem Session-Pitch im Barcamp-Teil, der zweite Tag aus den Einsendungen beim Call for Papers-Verfahren.

Wir benötigen Angaben zum Session-Thema (möglichst zugespitzt formulieren), zum Format (Workshop, Aktion, Diskussion, Vortrag) sowie eine Kurzbeschreibung mit einer These. Kurze Info zur Person sollte nicht fehlen. Auch die Session-Ideen für den Barcamp-Teil kann man uns im Vorfeld der NEO15 mitteilen zum Anwärmen über Vorberichte, Live-Hangouts, Podcast-Produktionen und Pressemeldungen.

Einige Anregungen:

Stefan Pfeiffer von IBM: “Arbeiten in der Mulitkanal- und AlwaysOn-Welt – Brauchen wir einen neuen Verhaltenskodex?”

Impulsvortrag & Diskussion angelehnt an: http://digitalnaiv.com/2015/05/11/de-weniger-kommunikationswahnsinn-der-versuch-einige-kommunikationsregeln-fur-e-mail-und-andere-kanale-aufzustellen/

Professor Lutz Becker, Studiendekan der Fresenius Hochschule in Köln, wird die #NEO15 mit seinen Studentinnen und Studenten wissenschaftlich begleiten.

Entwicklung von Thesen für die Next Economy Open am 9. und 10. November beispielsweise auf Basis von Experteninterviews. Vorstellung der Thesen und Moderation eines Workshops vor Ort und abschließende Zusammenfassung von beidem zu der Frage:

„Ist für die Next Economy (einschließlich Industrie 4.0) eine offene, partizipative, branchenunabhängige Mehrzweck-Plattform nach Linux-Prinzipien sinnvoll und machbar?“

Dazu die Fragestellungen: Was sind Plattformen? Welche wirtschaftliche Rolle spielen sie? Was macht offene und geschlossene „Welten“ aus? Welche Rahmenbedingungen sind relevant/müssen erfüllt werden? Wer könnte partizipieren? Könnte man die Partizipation nach Linux, Wikipedia-Prinzipien organisatorisch gestalten? Was wären die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein solches Projekt?

Heiko Fischer von Resourceful Humans: „Demokratie im Unternehmen braucht Überzeugungstäter“

Professor Gilbert Probst, Geschäftsführer des World Economic Forum sagte kürzlich, dass demokratisches Unternehmertum „der beste und demütigste Weg sei, Demokratie erfolgreich in jegliches soziale System einzuführen“. Dies aus der Ueberzeugung, dass…

Organisationen, die radikal auf ihre Menschen gesetzt haben, taten dies lange vor Internet und Social Technology mit einem klaren Menschenbild UND dem Glauben daran, damit einen unternehmerischen Vorteil zu haben.

Demokratie darf keine neue Methode vor dem Karren des Profits werden. Digitalisierung als Triebfeder in diesem Kontext muss man richtig definieren und verstehen.

Warum und wie CEOs erfolgreich auf demokratisches Unternehmertum setzen und warum dadurch ein volkswirtschaftlich sowie betriebswirtschaftlich kompatibles demokratisches „Betriebssystem“ zum gesellschaftlicher Wettbewerbsvorteil werden kann. Und warum zum Teufel die HRler nun in der verdammten Pflicht sind!

Dann gibt es einen Workshop mit dem Aufhänger „Auf dem Weg in die digitale Plattform-Ökonomie“. Industrie-Plattformen werden zur dominierenden Markt-Architektur unserer Zeit werden. Die Digitalisierung ist einer der Haupttreiber dieser Entwicklung: Digitale Plattformen werden immer mehr zu den „unsichtbaren Motoren“ unserer Wirtschaft. Es gibt Stimmen, die gar vom Beginn des „Plattform-Kapitalismus“ sprechen. Was dahinter steckt und warum dieses Analysekonzept der Plattform-Märkte relevant ist, wird in der Session erörtert. Session-Anbieter werden wir in der nächsten Woche klären.

SocialTV-Talk mit Liveübertragung via Hangout on Air über „Kompetenz-Simulanten im Content Marketing“.

Patrick Breitenbach von Soziopod zum Thema: „Sehen, Hören, Fühlen, Teilen – Markenführung im digitalen Zeitalter“.

Keynote von Thomas Sattelberger (Publizist, Politik-Berater und ehemaliger Top-Manager): “Unternehmensbürger, digitale APO und Offline-Rebellen – Zusammen für Pluralismus und Transformationsfähigkeit von Organisationen”

Live-Interviews im NextSendezentrum. Ist doch klar, dass wir uns einige pfiffige Formate für die Kommunikation mit Abwesenden überlegen 🙂

Tickets gibt es hier.

Ideen für Sessions im Barcamp- und/oder im Call for Paper-Teil (man kann ja an beiden Tagen was anbieten) direkt an: gunnareriksohn@gmail.com oder hier als Kommentar posten.

Man hört, sieht und streamt sich.

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@th_sattelberger spricht auf der Next Economy Open in Bonn #NEO15 – Über Unternehmensbürger, digitale APO und Offline-Rebellen

Sattelberger

„Die Pauschalunterwerfung des Arbeitnehmers ist so groß wie eh und je“, bemerkt der Soziologe Dirk Baecker. Früher sagte man, die Demokratie hört vor dem Fabriktor auf. „Das hat sich nicht geändert“, bestätigt der frühere Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger: Selbst heute könne man als „abhängig“ Beschäftigter nicht offen seine Meinung äußern.

Man müsse die Mitbestimmung deshalb anders diskutieren:

„Wir sollten im Grundgesetz das Recht eines mitarbeitenden Menschen auf Meinungsäußerung verankern. Ich habe dann verfassungsrechtlich verbriefte Rechte als Unternehmens-Bürger. Man braucht diesen Flankenschutz, um eine Demokratisierung in Unternehmen zu erreichen“, fordert Sattelberger.

Mehr Beteiligung ist Pflicht für Unternehmen

Wir erleben geradezu eine Explosion an neuen Möglichkeiten der Beteiligung durch die Digitalisierung, da kann die Wirtschaftswelt nicht hinterherhinken.

„Letztlich ist mehr Pluralismus und Unterschiedlichkeit in jeder Organisation gefragt, um auf das Konto der Wetterfestigkeit einzuzahlen“, betont Sattelberger.

Nur so würde man die geschlossenen Kasten der Eliten durchbrechen. Der Kybernetiker William Ross Ashby habe das schon vor längerer Zeit auf die Agenda gesetzt. Die Varietät und Komplexität einer Organisation müsse mindesten so ausgeprägt sein wie die Außenwelt.

„Nur so bleiben Unternehmen lebendig“, sagt der Personalexperte.

Als aktiver Ruheständler hat er sich der Aufgabe verschrieben, die geschlossenen Systeme der Deutschland AG aufzubrechen und zu transformieren. Der politische und zivilgesellschaftliche Druck auf Unternehmen müsse zunehmen.

Mit digitaler APO Machtstrukturen aufbrechen

Die Digitalisierung wirke dabei wie ein Transmissionsriemen. Die Internetökonomie mit Netzcommunitys durchpflügen tradierte Geschäfte, Machtstrukturen und Prozesse. Es werde immer schwieriger, als verschworene Gemeinschaft zu agieren, sich von der Außenwelt abzuschotten und zu glauben, mit Versteckspielchen über die Runden zu kommen. Die Vielfalt einer Organisation müsse noch vielfältiger sein als die Umwelt, in der sie agiert. Wer auf den Wandel mit bolschewistischer Starrheit reagiert wie die Funktionäre der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dialoge auf eine Propagandamaschinerie reduziert, wer die Führungskultur weiter auf Stromlinienförmigkeit trimmt, Vielfalt nicht erträgt, sondern ausschwitzt, wird als Unternehmen keine gute Zukunft erleben.

Sattelberger ist gewillt, das mit einer digitalen APO zu ändern – allerdings anders organisiert als vor 50 Jahren.

„Diese neue, moderne, außerparlamentarische Opposition muss sowohl die digitalen wie die realen Räume nutzen, sie muss sich sowohl Denklabore durch streitbare öffentliche Debatten als auch Reallabore in Unternehmen, Hochschulen und anderen gesellschaftlichen Organisationen schaffen. Im Disput, in der Auseinandersetzung hoffentlich genauso rebellisch und innovativ, was die Verabschiedung alter Dogmen und Scheinsicherheiten anbetrifft. Ich halte jedenfalls nicht die Klappe“, proklamiert Sattelberger, der seine Thesen am ersten Tag der Next Economy Open in Bonn vorstellen wird. Thema: “Unternehmensbürger, digitale APO und Offline-Rebellen – Zusammen für Pluralismus und Transformationsfähigkeit von Organisationen”.

Man hört und sieht sich am 9. und 10. November in Bonn 🙂

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Offene, partizipative, branchenunabhängige Mehrzweck-Plattform nach Linux-Prinzipien: Forschungsarbeit zur #NEO15

#BonnerSommerInterview mit Professor Lutz Becker zur nachhaltigen Netzökonomie
#BonnerSommerInterview mit Professor Lutz Becker zur nachhaltigen Netzökonomie

Professor Lutz Becker, Studiendekan der Fresenius Hochschule in Köln, wird uns mit seinen Studentinnen und Studenten wissenschaftlich begleiten.

Entwicklung von Thesen für die Next Economy Open am 9. und 10. November beispielsweise auf Basis von Experteninterviews. Vorstellung der Thesen und Moderation eines Workshops vor Ort und abschließende Zusammenfassung von beidem zu der Frage:

Ist für die Next Economy (einschließlich Industrie 4.0) eine offene, partizipative, branchenunabhängige Mehrzweck-Plattform nach Linux-Prinzipien sinnvoll und machbar?

Dazu die Fragestellungen: Was sind Plattformen? Welche wirtschaftliche Rolle spielen sie? Was macht offene und geschlossene „Welten“ aus? Welche Rahmenbedingungen sind relevant/müssen erfüllt werden? Wer könnte partizipieren? Könnte man die Partizipation nach Linux, Wikipedia-Prinzipien organisatorisch gestalten? Was wären die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein solches Projekt?

Im #BonnerSommerInterview mit Professor Becker sind wir auf diese Frage schon eingegangen.

Von unserer Seite würde ich in kommenden Netzökonomie-Campus-Runde die ordnungspolitische Seite der Plattform-Ökonomie intensiver debattieren: Ludwig Erhard für die Netzökonomie gesucht; Wettbewerbspolitik und die Monopole der Silicon Valley-Giganten; Kommt im digitalen Tsunamie der Mittelstand unter die Räder?

Welche weiteren netzökonomischen Aspekte sollen wir auf der #NEO15 aufgreifen? Wir sind gespannt auf Eure Vorschläge 🙂

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Unternehmen brauchen Super-Nerds #NEO15

Wir haben Gesprächsbedarf in Deutschland
Wir haben Gesprächsbedarf in Deutschland

Mit welcher Expertise wollen eigentlich Unternehmen in Deutschland die Angriffe der digitalen Plattform-Champions aus dem Silicon Valley kontern? Über Jahrzehnte rangierte die Informationstechnologie häufig unter der Verantwortung des Finanzvorstandes als Katalysator für die Kostensenkung. Letztlich landete man im Tal der Enttäuschungen und leeren Versprechungen. Folge: Auslagerung nach Indien – neudeutsch auch Offshore-Management genannt.

Geschäftsstrategisch laufen IT-Ausgaben immer noch unter dem Regime der Controller. Geniale Nerds sucht man in den Chefetagen vergeblich. Programmierer und Entwickler werden als exotische Hoodie-Trottel verspottet.

„Die Manager der Deutschland AG sind eher durch Anpassung und Duckmäusertum an die Spitze gekommen. Da wird verwaltet, gemänätscht eben – aber nicht erobert. Es wird kostenoptimiert und gedownsized, beste Beispiele die glücklose Commerzbank und Karstadt. Hier haben die Controller das Sagen. Wilde technologische Geschäftsideen sucht man bei diesen ‚Spoiled Childs’ vergeblich“, so Michael Zachrau im ichsagmal-Interview über den Nutzen von Growth Hacking.

Die Plattformisierung der Wirtschaft

Die kalifornischen Nerds im Tal der radikalen Innovation dringen mit ihren digitalen Geschäftsmodellen und Software-Spielereien in nahezu jede Branche ein, schreiben Björn Bloching, Lars Luck und Thomas Ramge in ihrem neuen Buch „Smart Data“, erschienen im Redline Verlag. Während deutsche Führungskräfte in Meetings Worthülsen-Big-Data-Bullshit-Bingo spielen, klinken sich die amerikanischen Angbots-Aggregatoren und Datenauswerter in die Wertschöpfungsketten der klassischen Unternehmen ein und suchen den direkten Kontakt zu Geschäfts- und Privatkunden. Die drei Smart Data-Autoren nennen das Plattformisierung und Netzwerkeffekte:

„Der Clou an Plattformen in der digitalen Ökonomie ist: Sie können noch schneller und besser skalieren als Hersteller mit großer Marktmacht in klassischen Wertschöpfungsketten.“

Herausforderungen für kleine und große Unternehmen

Völlig unterschätzt werde eine neue Bugwelle, die auf kleine und große Unternehmen zukommt. TED-Talkern Rachel Botsman nennt das „Collaborative Consumpition“: „In Management-Etagen wird das Phänomen nach wie vor als Erscheinung mit begrenzter Branchen-Reichweite belächelt, der eigentliche Hebel dahinter wird aber nicht gesehen: Intelligente Kollektive drängen die Mittelsmänner aus der Wertschöpfung heraus – oder rollen wie im Beispiel Uber und Lyft gleich die ganze Branche auf“, erklären Bloching, Luck und Ramge. Mit Konsens-Mittelmaßkultur, die hierzulande dominiert, wird man nicht die richtigen Antworten finden. Die drei Buchautoren erleben in ihren Gesprächen lähmende Orientierungslosigkeit bei den großen Noch-Champions, die nach und nach ihre unternehmerischen Ambitionen zurückschrauben.

Wie schafft man nun die digitale Wende, wenn man Nerds, Geeks, Hacker, Gamer und Blogger als dümmliche Randerscheinungen betrachtet? Wie können Personalmanager coole Mitarbeiter mit Technologie-Kenntnissen anwerben, wenn sie selbst mit dem Rücken zum Netz stehen und gerade mal die Fernbedienung für Power Point-Präsentationen beherrschen?

Da werden Mittelständler, Handwerk und Konzerne einiges ändern müssen. Gefragt ist auch die Netzszene: Um die Relevanz der netzpolitischen Debatten zu erhöhen, sollte man ökonomische Themen in den Vordergrund rücken, fordert der bwlzweinull-Blogger Matthias Schwenk.

„Das Netz ist aber auch Möglichmacher für neue Geschäftsmodelle und vernetzte Wertschöpfungsketten. Das haben nur wenige Netzaktivisten im Blick. Da gibt es aber auch aus den Forschungsinstituten und Hochschulen zu wenig Unterstützung. Auch von dort müsste mehr geliefert werden“, resümiert Schwenk.

Es darf uns doch nicht gleichgültig sein, wenn immer mehr Talente das Land der digitalen Mittelmäßigkeit verlassen.

Wir haben also einigen Gesprächsbedarf auf der Next Economy Open am 9. und 10. November in Bonn.

Siehe auch:

Nerds krempeln die Welt um.

Die Zukunft gehört den Geeks.

Warum Technik-Startups selbst für Journalisten immer attraktiver werden.