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Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Oberthema/Motto für die diesjährige Next Economy Open #NEO20x gesucht

Eine kleine Gruppe um den Philosophen Hans Blumenberg verband auf intelligente Weise die Mündlichkeit von Tagungen und Konferenzen mit der Schriftlichkeit. Die eigentliche Innovation der berühmten Tagungsreihe „Poetik und Hermeneutik“ lag in der Idee der ungehaltenen Rede.

„Die Vorträge der Tagungsteilnehmer wurden nicht vorgelesen, sondern vorher an alle Teilnehmer verschickt. Die Zusammenkünfte selbst waren als Diskussion über gemeinsame Lektüren und als Vorbereitung einer gemeinsamen Publikation angelegt, und das hat sie davor bewahrt, sich in bloßer Geselligkeit zu erschöpfen. Zugleich konnten diese ‚Vorträge‘, entlastet von der Rücksicht auf ein anwesendes Publikum, von einer Länge und Gründlichkeit sein, die man keinem Vortragenden jemals gestatten würde, und das wiederum kam dem Niveau der Diskussionen zugute“, führt André Kieserling in einem FAZ-Beitrag aus.

Blumenberg war ein begnadeter Wissenschaftsorganisator und die Tagungsbände „Poetik und Hermeneutik“ haben die Geisteswissenschaften dauerhaft und nachhaltig beflügelt. Um sich nicht zu verlieren, wurden vor den Kolloquien Exposés verfasst, um die gewählten Themen zu umreißen (von Natur und Kunst bis Kontingenz – die letzte Tagung fand übrigens 1994 statt, der Sammelband dieser Tagung erschien 1998). Genauso etwas streben wir für die Next Economy Open an. Im ersten Schritt suchen wir das Motto oder Oberthema der #NEO20x, die vom 3. bis 5. Dezember stattfindet.

Bei unserem Vorbereitungstreffen am Sonntag haben wir schon ein paar Oberthemen diskutiert:

#Zurückeroberung

#BeschleunigungEntschleunigung

#Netzutopien

#PostdigitaleÖkonomie

Bis Mittwoch nächster Woche sammeln wir noch weitere Ideen für das Oberthema oder Motto ein. Begründungen oder ein paar Statements zu den Vorschlägen wären nicht schlecht (ich liefere zur postdigitalen Ökonomie noch ein paar Thesen in den nächsten Tagen). Entweder hier in der Kommentarfunktion oder auf Facebook unter das Video posten. Vom 11. bis 18. März findet dann auf diesem Projektblog eine Abstimmung statt. Also bis Mittwoch, 18. März, 20 Uhr. Danach verkünden wir das Ergebnis.

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Next Economy Open Organisation

Next Economy Open #NEO20x

Der Termin steht: Die nächste Ausgabe der Next Economy Open, die #NEO20x findet am 3. und 4. Dezember 2020 statt.

  • Am Donnerstag, 3. und Freitag, 4. Dezember, steuern wir die virtuellen Sessions aus dem Mediencenter der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn.
  • Am Samstag, 5. Dezember, läuft die #NEO20x als Barcamp auf dem Campus der Alanus-Hochschule in Alfter als Präsenz-Event. Wegen der organisatorischen Corona-Unwägbarkeiten werden wir auf die Präsenzveranstaltung verzichten. Der Nukleus ist ja schon seit Jahren das virtuelle Konzept. Das ist in diesen Seiten gefragt und darauf werden wir uns fokussieren.
  • Am Freitag, 4. Dezember, gibt es abends noch eine kleine Party mit Live-Musik im Mediencenter der Bundeszentrale für politische Bildung. 

Weitere Details folgen.

Session anbieten

Die Sessions an den ersten beiden Tagen können entweder live zugeschaltet werden, oder die Sessiongeber kommen direkt ins Mediencenter der Bundeszentrale für Politische Bildung und werden von dort gestreamt.

Wer als Sessiongeber aktiv werden möchte, kann sich hier…

Weitere Infos für Sessiongeber folgen.

Für das Barcamp in der Alanus-Hochschule am dritten Tag gelten auch die oben genannten Themengebiete sowie die üblichen Barcamp-Regeln.

Details zum Barcamp folgen.

Habt Ihr Fragen oder Anmerkungen zur Next Economy Open? Dann hinterlasst uns einfach einen Kommentar. 🙂

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Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Über die Kunst der Projektkommunikation in Echtzeit #NEO19x @annetteschwindt

Mein Beitrag aus dem prmagazin

Es gibt jeden Tag unglaublich interessante Projekte, die Unternehmen, Verbände, Vereine, NGOs oder andere Initiativen auf die Beine stellen. Häufig bekommt man davon wenig mit. Man begleitet das Ganze im Internet mehr schlecht als recht. Kuratieren, dokumentieren, in Echtzeit reagieren, Ereignisse im Kontext einordnen, schnelle redaktionelle Aufbereitung, Einbettung von Fotos und Videos, Social Web-Dienste bedienen, all das bleibt häufig auf der Strecke. Nicht so bei der Bonner Kommunikationsfachfrau Annette Schwindt. Sie macht das präzise, unglaublich schnell und mit hoher Qualität.

Ich konnte das bei meiner Europatour #fürMiliana vier Wochen erleben. Abends wurden von mir Fotos und Videos hochgeladen. Telefonisch besprach ich dann mit Annette die Höhepunkte der Tagesetappe und diskutierte mit ihr über meine Postings auf Instagram, Facebook und Twitter. Kurze Zeit später ging der Bericht auf dem Projektblog fuermiliana.com online. So sollte Kommunikation im Netz ablaufen, so erzielt man Nachhaltigkeit und Anschlussfähigkeit, die für jedes Projekt so wichtig sind. 

„Idealerweise werde ich bereits in der Konzeption des Projekts einbezogen. Sollte dies nicht möglich sein, muss ich auf jeden Fall rechtzeitig vor Projektbeginn dabei sein, um die Beteiligten richtig briefen und die Website vernünftig aufbauen zu können“, erläutert Annette Schwindt.

Die Teilnehmer müssen die digitalen Plattformen, die sie mit Material bespielen sollen, vor Projektbeginn beherrschen und mit den passenden Geräten ausgestattet sein: „Sollte dies nicht der Fall sein, kann ich sie gern virtuell oder bei mir in Bonn darin schulen und beraten. Das bedeutet allerdings eine entsprechend längere Vorlaufzeit“, so Schwindt. Die Dokumentation selbst findet fortlaufend als Blog statt. „Die Beiträge schreibe ich in vorher vereinbarter Frequenz und nach vorher festgelegten Themen. Das Material dazu wird von den Akteuren via Social Media, Mail, Messenger, Telefon so zeitnah als möglich gepostet. Ich sammle dieses, kuratiere es, und fasse es dann als Artikel zusammen“, sagt Schwindt. 

Diese Dokumentations-Artikel werden via Social Media weitergesagt, wo Annette auch auf eingehende Fragen antwortet und als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Da ich selbst acht bis zehn Stunden täglich auf dem Drahtesel unterwegs war, hätte ich das digital gar nicht leisten können. Das ist vergleichbar mit Kongressen, Messen, Workshops, Seminaren, Hauptversammlungen oder Live-Diskussionen. Als Veranstalter jongliert man immer mehrere Bälle und kann sich auf das Dokumentieren der Ereignisse nicht konzentrieren. 

„Gern wird die Dokumentation denen aufgebürdet, die während des Projekts vor Ort sind. Dabei sind die mit der Durchführung und dem Weitergeben des dabei entstehenden Materials völlig ausgelastet. Andere verschieben die Dokumentation auf später, wo sie dann vergessen oder nur noch halbherzig erledigt wird. Damit verschenkt man eine Menge Potential. Was außerdem oft falsch gemacht wird: Die Verantwortlichen gehen vom eigenen Stand des Wissens aus und schaffen es deshalb nicht, ihr Projekt für Dritte nachvollziehbar zu kommunizieren. Heraus kommen aus dem Zusammenhang gerissene, unverständliche Beiträge, die nur Insider verstehen. Wenn überhaupt“, resümiert Schwindt. 

Leider fehle bei vielen Protagonisten oft auch das Verständnis für die Funktionsweise von digitaler Kommunikation, so dass sie gar nicht wissen, wie sie für passendes Material sorgen und es richtig weitergeben sollen.

Für die Next Economy Open hat Annette auch in die Tasten gegriffen und das dreitägige Geschehen begleitet:

Soweit ein kleiner Auszug der Aktivitäten von Annette zur #NEO19x. Mehr Infos unter annetteschwindt.digital/dokumentation.

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Next Economy Open Organisation

Tipps für die Sessiongeber bei den Konferenzschaltungen über Skype #NEO19x

Netzverbindung 

Empfehlenswert ist eine synchrone Bandbreite von mindestens 5 MBit pro Sekunde im Up- und Downstream. 5 Mbit im Upstream sind keine Kleinigkeit, die meisten User in Deutschland haben weniger (mit freundlichen Grüßen an Infrastruktur-Minister Scheuer). Wenn möglich, sollte man seinen Computer mit einem LAN-Kabel verbinden. Bei einer Funkverbindung via WLAN teilt man die zur Verfügung stehende Bandbreite mit den eingebuchten Nutzern auf – das dürfte beruflich (Kolleginnen und Kollegen) und privat (Familienmitglieder) eher die Regel sein. Ist die Netzverbindung schwach, drosseln die Plattformen automatisch die Übertragungsqualität, damit die Übertragung nicht abreißt. Das gibt Einbußen beim Ton und noch extremer beim Bewegtbild. Macht doch mal einen Speedtest – das bringt regelmäßig Überraschungen ans Tageslicht.

Kamera und Ton

Die meisten Laptops sind mit Webcam und eingebautem Mikrofon ausgestattet. Noch besser sind allerdings externe Geräte mit USB-Anschluss. Also eine Webcam mit einer HD-Auflösung von mindestens 720p (beispielsweise die Logitech C920) und ein externes USB-Mikrofon wie das Samson Meteor (gibt es mittlerweile für schlappe 69 Euro). Ein Smartphone-Headset ist auch empfehlenswert – besonders bei Konferenzschaltungen via Skype – Sound ist besser und man produziert keine Rückkopplung.

Licht

Nicht unterschätzen sollte man die Lichtverhältnisse. Häufiger Fehler: Fenster im Rücken, so dass die Webcam Gegenlicht bekommt und der Teilnehmer zum Dunkelmann mutiert. Die Webcam darf generell kein Gegenlicht bekommen – das ist wie beim Fotografieren gegen das Sonnenlicht. Zwei Schreibtischlampen, die man hinter der Webcam platziert. reichen für gute Lichtverhältnisse aus. Auf das Tageslicht sollte man sich nicht verlassen, da es je nach Uhr- und Jahreszeit wechselt. Von den täglichen Wetterkapriolen mal ganz abgesehen.

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Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Mögliche Formate auf der Next Economy Open #NEO19x vom 26. bis 28. November

Das Konzept der Next Economy Open ist bekanntlich virtuell. Und mögliche Formate sind je nach technischer Ausstattung in vielfältiger Weise umsetzbar.

Die Haupt-Veranstaltung wird live aus dem temporären Sendezentrum an der Hochschule Fresenius gestreamt. Die Zuschaltungen laufen über Skype.

Vier Beispiele, wie man die Sessions angehen könnte:

1. Round-Tables/Panels und Workshops

Round-Tables und Panels bieten maximal fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Diskussionsplattform. Bei der Zusammensetzung des Panels sollte auf Interdisziplinarität und allgemeine wissenschaftliche und praxisbezogene Relevanz geachtet werden.. Es wird erwartet, dass von der 90-minütigen Sitzung nicht mehr als ein Drittel auf vorbereitete Statements entfällt und die Aussprache innerhalb des Panels genügend Zeit für eine Diskussion des Panels mit dem Publikum lässt (ca. 30 min). Die Panel-Organisatorinnen und -Organisatoren reichen eine kurze Beschreibung des Themas ein und stellen die Rekrutierung der Teilnehmer sicher.

Für die Panels sind 45 Minuten vorgesehen.

2. Vorträge

Vorträge sollten Themen mit hoher Aktualität oder bis dato unveröffentlichte Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung sein. Neben Fragen mit überwiegend theoretischer oder überwiegend praktischer Relevanz, können neue Methoden, technologische Ausblicke sowie methodische bzw. theoretische Konzept mit praktischer Relevanz vorgestellt werden.

Für die einzelnen Vorträge sind 30 Minuten Präsentationszeit und ca. 10 Minuten für Fragen vorgesehen.

3. Interviews

Hier gilt es ein Thema sowie konkrete Fragen einzureichen und einen Interviewee zu benennen. Die Interviews werden nun der Regel von den Konferenzveranstaltern geführt.

Für die einzelnen Interviews sind 30 Minuten Präsentationszeit und ca. 10 Minuten für Fragen vorgesehen.

4. In Teilen vorproduzierte Magazinformate

Hier sollten Themen mit hoher Aktualität oder bis dato unveröffentlichte Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung sein. Es sind Einspieler, Live-Interviews, Vortragsequenzen möglich.

Es sind ca. 10 Minuten für Fragen vorgesehen.

Habt Ihr weitere Ideen?

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Allgemein Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Virtuelle Programmzeitschrift für die Next Economy Open vom 26. bis 28. November #NEO19x

Das Programm der diesjährigen Next Economy Open ist fertig.

Dienstag, 26. November 2019

10 Uhr: Digitale Business Modelle, Prof. Dr. Dennis Lotter, Hochschule Fresenius Wiesbaden, ISLC – Institut für Sustainable Leadership & Change:

11 Uhr: Characterizing Business Angels: Eine Internationale Studie, Prof. Dr. Richard Geibel, Hochschule Fresenius Köln:

12 Uhr: War die Moderne schon immer digital? Was bedeutet eine ‚digitale Gesellschaft‘? Klaus Janowitz, Soziologe Köln:

13 Uhr: Große Transformation aus den Quartieren heraus, Davide Brocchi, Sozialwissenschaftler aus Köln:

14 Uhr: Team roles in the Grønt Oppdrag 2019 Green Mission 2019 project,Gunnar Andersson, Benedikte Bekkevold, Hansen & Oussama Louhibi Høgskolen i Østfold, Fredrikstad Innovationskräfte & Project Management Program, Faculty of Engineering:

15 Uhr: Der garstig breite Graben: Digitale Transformation zwischen technologischem #Schnickschnack und echter Kulturarbeit, Dr. Christoph Schmitt, Founder of Bildungsdesign, Learning Architect, Blogger, educated Coach, Rituals Expert:

16 Uhr: Die Evolution & Economics Künstlicher Intelligenz, Prof. Dr. Dirk Nicolas Wagner, Karlshochschule International University, Karlsruhe: Video auf Wunsch des Sessiongebers gelöscht.

17 Uhr: Was kann KI im Angesicht der DSGVO in der Auswertung der Daten für das Marketing wirklich leisten? Stefan Pfeiffer, IBM / Acoustic:

Mittwoch, 27. November 2019

10 Uhr: Neoklassik und Keynes war gestern. Was kommt morgen? Prof. Dr. Oleksiy Khoroshun, Hochschule Fresenius, Köln:

11 Uhr: Zukunft des Tourismus, Prof. Dr. Desmond Wee & Cologne Business School, Prof. Dr. Mihir Nayak, Hochschule Fresenius, Köln:

13 Uhr: #NextAct2020 oder die letzte Theorie von allem, Winfried Felser: 

14 Uhr: Die Zukunft der Innovation – Kurzweils Gesetz und sein wirtschaftlicher und sozialer Kontext, Prof. Dr. Frank Witt:

15 Uhr: Von Schumpeter zu Engels – Transformation in Wirtschaftsgeschichte und Wirtschaftsgeschichten, Gunnar Sohn & Prof. Dr. Lutz Becker, Hochschule Fresenius:

Hier geht es nach der Netzunterbrechung weiter: 

16 Uhr: Technologie Startups: Von Deutschland ins Silicon Valley, Mirko Novakovic, Founder: Instana, Solingen/Chicago:

Donnerstag, 28. November 2019

10 Uhr: Freiheit schaffen: Wieso unsere Unternehmen toxisch sind und was wir dagegen tun können, Gabriel Fehrenbach:

12 Uhr: Überlegungen für eine anarchistische Ökonomik und Ökonomie – Eine Abschiedssession an der Hochschule Fresenius mit Gunnar Sohn (Wirtschaftsblogger) und Inga Ketels
(Institut für Sozialorganik am Fachbereich Wirtschaft der Alanus Hochschule):

14 Uhr: Digital Habitats Corporation: Digital City design and development that integrates habitation, infrastructure and transportation into a digitally twinned community, Chris Smedley (Canada):

15 Uhr: Warum Industrie 4.0 keine Revolution ist, die Additive Fertigung aber schon, Werner Koch, Geschäftsführer Excit3D GmH, Solingen:

16 Uhr: Mensch, Technologie und Wirtschaft, Andreas Griesbach, GRIESBACH CONSULTING, Minden:

17 Uhr: Was soll das bitte sein: “Future Business”? Autorengespräch mit Stephan Grabmeier:

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Next Economy Open Organisation

Wie kann man mit der Next Economy Open dauerhaft wirken? #NEO19x

Professor Lutz Becker von der Hochschule Fresenius ist schon eifrig dabei, Sessions für die diesjährige Next Economy Open auf die Beine zu stellen. Und da gibt es schon einen beträchtlichen Rücklauf.

Was bei der Next Economy Open und anderen Veranstaltungsformaten bei den Session-Gebern und aus Zeitgründen auch bei den Organisatoren ein wenig auf der Strecke bleibt, ist die nachhaltige Wirkung der NEOx vor, während und nach der Veranstaltungsphase.

Der Soziologe André Kieserling hat zu diesem Themenkomplex im Wissenschaftsteil der FAZ einen sehr wichtigen Beitrag geschrieben über die Notwendigkeit von intelligenten Tagungsorganisationen für die geisteswissenschaftliche Forschung. Letztlich gilt das für alle Disziplinen.

So verweist er auf Überlegungen, die die amerikanische Ethnologin Margaret Mead bereits gegen Ende der sechziger Jahre publizierte. Ihr Buch beginnt mit einer Kritik der wissenschaftlichen Großtagung, an der sie zwei Schwächen hervorhebt.

„Die eine liege im Vorrang der schriftlichen vor der mündlichen Kommunikation: Es würden Texte, die nach Länge und Dichte eigentlich für den Buchdruck bestimmt seien, einem zugleich wehrlosen und überforderten Publikum vorgelesen, mitunter gefolgt von einer Kritik des Vortrags, die ihm an Dichte, und oft auch an Länge, keineswegs nachstehe. Gebunden an diese Vorlagen, könnten die Redner aber weder aufeinander noch auf das Publikum reagieren. Eine zweite Schwäche liege darin, dass die Einladungspolitik einer Art von Proporzdenken folge. Die Wissenschaftler würden nicht als lernfähige Individuen eingeladen, sondern als Gruppenvertreter, die dann etwa ihr eigenes Fach oder die Lehrmeinung ihrer eigenen Schule zu repräsentieren hätten. Belohnt werde damit aber gerade nicht die Offenheit des Urteils, sondern die Treue zu einer bereits eingenommenen Position. Kein Wunder, so Mead, dass es dann oft bei der Wiederholung von schon Bekanntem bleibe und die offiziell doch gerade gesuchten Annäherung der verschiedenen Lager nicht recht vorankomme“, erläutert Kieserling.

Kleine Konferenzen organisieren

Mead plädiert für kleine wissenschaftliche Konferenzen. Vorteil: Dort gibt es kein passives Publikum und man steigt direkt in das Gespräch ein. Aber auch diese Form der wissenschaftlichen Tagung hat nach Ansicht von Kieserling Schwächen:

„Als Wissenschaftsgeselligkeit mag sie das gegenseitige Kennenlernen der Personen und vielleicht auch ihre Gewöhnung an fachliche oder nationale Besonderheiten erleichtern, aber sie hat keine greifbaren Erträge, und damit sind auch breitere Rückwirkungen auf den Forschungsprozess ausgeschlossen.“

Die kleine Gruppe um den Philosophen Hans Blumenberg umging dieses Problem, indem sie Mündlichkeit und Schriftlichkeit auf intelligente Weise verband. Die eigentliche Innovation der berühmten Tagungsreihe „Poetik und Hermeneutik“ lag in der Idee der ungehaltenen Rede.

„Die Vorträge der Tagungsteilnehmer wurden nicht vorgelesen, sondern vorher an alle Teilnehmer verschickt. Die Zusammenkünfte selbst waren als Diskussion über gemeinsame Lektüren und als Vorbereitung einer gemeinsamen Publikation angelegt, und das hat sie davor bewahrt, sich in bloßer Geselligkeit zu erschöpfen. Zugleich konnten diese ‚Vorträge‘, entlastet von der Rücksicht auf ein anwesendes Publikum, von einer Länge und Gründlichkeit sein, die man keinem Vortragenden jemals gestatten würde, und das wiederum kam dem Niveau der Diskussionen zugute“, führt André Kieserling aus.

Blumenberg war ein begnadeter Wissenschaftsorganisator und die Tagungsbände „Poetik und Hermeneutik“ haben die Geisteswissenschaften dauerhaft und nachhaltig beflügelt. Wie müsste man das heute organisieren?

Essentiell ist auf alle Fälle die Kunst der digitalen Dokumentation mehr oder weniger in Echtzeit: Kuratieren, dokumentieren, in Echtzeit reagieren, Ereignisse im Kontext einordnen, schnelle redaktionelle Aufbereitung, Einbettung von Fotos und Videos, Social Web-Dienste bedienen, Live-Videos auf Twitter begleiten und, und, und.

Also all das, was Annette Schnwindt auszeichnet.

Wir sollten sie für die #NEO19x gewinnen und dafür auch das nötigen Budget vorhalten. Mit der Next Economy Open schaffen wir virtuelle und reale Orte für Gespräche,
Debatten, Disputationen und Denkanstöße. Jetzt müssen wir für die notwendige Nachhaltigkeit, für die Anschlussfähigkeit in der Kommunikation und für die Herausbildung einer exzellenten Community sorgen 🙂

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Allgemein Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Experimente für die Next Economy in Wissenschaft und Praxis: Planungen für die #NEO19x an der @hs_fresenius starten

Im November 2019 wird die Live Konferenz Next Economy Open unter dem Hashtag #NEO19x zum vierten Mal an der Hochschule Fresenius in Köln stattfinden.

„Die erstmals 2015 von dem Blogger, Journalisten, Volkswirt und Lehrbeauftragten Gunnar Sohn als stationäre Konferenz in Bonn initiierte Veranstaltung wird seit 2016 live und in Farbe ins Internet gestreamt. Gunnar Sohn ist einer der Pioniere im Livestreaming, so bleibt es nicht aus, dass auch die Next Economy Open Vorläufer einer völlig neuen Generation von Konferenzen geworden ist“, schreibt Professor Lutz Becker

Traditionell will die Next Economy Open Studierende, Wissenschaftler und Praktiker zusammenbringen und einen kritischen Austausch zwischen den Sphären ermöglichen.

„Hier geht es vor allem darum, wie wirtschaftliches Handeln und Transformation Hand in Hand gehen, welche Folgen die Digitalisierung für unser Wirtschaftsgefüge hat, und wie wir die Herausforderungen des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels mit Mitteln einer neuen Ökonomie bewältigen können. Es geht darum, ob und wie die Wirtschaft und ihre Narrative neu gedacht werden muss“, so Becker.

Auf der #NEO18 wirkten prominente Wissenschaftler, wie der ehemalige Vorsitzende der Monopolkommission Justus Haucap, der Ökonom Frank H. Witt (GISMA) und Jörg Müller-Lietzkow, Professor für Medienökonomie an der Uni Paderborn und Mitglied der Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz – Gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche Potenziale“ der Deutschen Bundestages, mit. Die Frage danach, welche Ökonomie auf uns zurollt, wurde aus verschiedensten Perspektiven und Anwendungen heraus beleuchtet.

Die Diskussionen der drei Tage im November 2018 drehten sich um Medien, Künstliche Intelligenz, Chat-Bots, Mobilität, Nachhaltigkeit, Klima, Ernährung und den Methodenstreit in der Ökonomik.

Auch in diesem Jahr bietet die virtuelle Konferenz eine eigene Plattform für die Forschung & Lehre: Sie ermöglicht es den Studierenden, Arbeitsproben öffentlich zu machen, mit der Internet-Community in Dialog zu treten und gleichzeitig mit den Möglichkeiten von Live-Medien zu experimentieren und somit „Media-Literacy“ eine zunehmend kritische Kernkompetenz für angehende Führungskräfte zu erwerben.

Dabei gehen das wissenschaftliche Lernen sowie die Strukturierung und die Vermittlung des Gelernten ganz im Sinne einer modernen Didaktik Hand in Hand.

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Livestreaming-Checkliste für die Sessiongeber auf der Next Economy Open #NEO18x

Bekanntlich läuft die #NEO18x vom 13. bis 15. November virtuell. Bei allen Vorteilen der Ortsunabhängigkeit gibt es ein paar technische Details fürs Livestreaming via Skype und der Software Ecamm Live zu beachten:

Netzverbindung

Empfehlenswert ist eine synchrone Bandbreite von mindestens 5 Mbit pro Sekunde im Up- und Downstream. 5 Mbit im Upstream sind keine Kleinigkeit, die meisten User in Deutschland haben weniger (mit freundlichen Grüßen an die Bundesregierung und Doro Bär – die Digitalbeauftragte im Kanzleramt findet ja das Infrastruktur-Thema langweilig). Wenn möglich, sollte man seinen Computer mit einem LAN-Kabel verbinden. Bei einer Funkverbindung via WLAN teilt man die zur Verfügung stehende Bandbreite mit den eingebuchten Nutzern auf – das dürfte beruflich (Kolleginnen und Kollegen) und privat (Familienmitglieder) eher die Regel sein. Ist die Netzverbindung schwach, drosseln die Plattformen automatisch die Übertragungsqualität, damit die Übertragung nicht abreißt. Das gibt Einbußen beim Ton und noch extremer beim Bewegtbild.

Kamera

Die meisten Laptops sind mit Webcam und eingebautem Mikrofon ausgestattet. Noch besser sind allerdings externe Geräte mit USB-Anschluss. Also eine Webcam mit einer HD-Auflösung von mindestens 720p (beispielsweise die Logitech C920) und ein externes USB-Mikrofon wie das Samson Meteor (gibt es mittlerweile für schlappe 69 Euro). Headsets sehen bei den Interviews immer etwas blöd aus. Beim Podcasting sehr sinnvoll, bei Video-Formaten eher nicht.

Licht

Nicht unterschätzen sollte man die Lichtverhältnisse. Häufiger Fehler: Fenster im Rücken, so dass die Webcam Gegenlicht bekommt und der Teilnehmer zum Dunkelmann mutiert. Die Webcam darf generell kein Gegenlicht bekommen – das ist wie beim Fotografieren gegen das Sonnenlicht. Zwei Schreibtischlampen, die man hinter der Webcam platziert. reichen für gute Lichtverhältnisse aus. Auf das Tageslicht sollte man sich nicht verlassen, da es je nach Uhr- und Jahreszeit wechselt. Von den täglichen Wetterkapriolen mal ganz abgesehen.

Hier der Link zu den Skype-Sessions.

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Möglichkeitsräume für die Next Economy #NEO18x #BarcampDUS @HS_Fresenius

Die Next Economy ist ein Prozess des Zusammentreffens grundlegender ökonomischer Prinzipien mit neuen Möglichkeitsräumen. Das schreibt Professor Lutz Becker von der Kölner Hochschule Fresenius in einem sehr lesenswerten Beitrag für den Band „Transformative Wissenschaft im Kontext nachhaltiger Entwicklung“, kürzlich erschienen im Metropolis Verlag.

Es geht dabei um den technischen, sozialen, organisatorischen, politischen und kulturellen Wandel. All das wollen wir vom 13. bis 15. November auf der Next Economy Open diskutieren. 2015 starteten wir in Bonn bekanntlich mit einem stationären Konferenzformat – ein Mix aus Barcamp und Call for papers-Sessions. Ein Jahr später entwickelten wir das Ganze als ein verteiltes digitales Event weiter.

Da kam zur NEO quasi das x dazu. Alle Session werden live gestreamt und bestehen aus regionalen und stationären Konferenz-Satelliten. Es ging und geht den Veranstaltern und Sessiongebern um Paarbildungen zwischen Netzszene und Wirtschaft, um Brücken für neue Ideen, Kombinatorik, überraschende Verbindungen und Erkenntnisse, dauerhafte und fortlaufende Gespräche sowie offene Begegnungen. So werden Netzwerk-Effekte durch dezentrale Subevents initiiert, die man mit einer Präsenz-Veranstaltung an einem einzigen Ort nicht hervorrufen könnte.

Zur diesjährigen #NEO18x

Zweiter Versuch – gab gerade ein kleines technisches Problem