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Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Oberthema/Motto für die diesjährige Next Economy Open #NEO20x gesucht

Eine kleine Gruppe um den Philosophen Hans Blumenberg verband auf intelligente Weise die Mündlichkeit von Tagungen und Konferenzen mit der Schriftlichkeit. Die eigentliche Innovation der berühmten Tagungsreihe „Poetik und Hermeneutik“ lag in der Idee der ungehaltenen Rede.

„Die Vorträge der Tagungsteilnehmer wurden nicht vorgelesen, sondern vorher an alle Teilnehmer verschickt. Die Zusammenkünfte selbst waren als Diskussion über gemeinsame Lektüren und als Vorbereitung einer gemeinsamen Publikation angelegt, und das hat sie davor bewahrt, sich in bloßer Geselligkeit zu erschöpfen. Zugleich konnten diese ‚Vorträge‘, entlastet von der Rücksicht auf ein anwesendes Publikum, von einer Länge und Gründlichkeit sein, die man keinem Vortragenden jemals gestatten würde, und das wiederum kam dem Niveau der Diskussionen zugute“, führt André Kieserling in einem FAZ-Beitrag aus.

Blumenberg war ein begnadeter Wissenschaftsorganisator und die Tagungsbände „Poetik und Hermeneutik“ haben die Geisteswissenschaften dauerhaft und nachhaltig beflügelt. Um sich nicht zu verlieren, wurden vor den Kolloquien Exposés verfasst, um die gewählten Themen zu umreißen (von Natur und Kunst bis Kontingenz – die letzte Tagung fand übrigens 1994 statt, der Sammelband dieser Tagung erschien 1998). Genauso etwas streben wir für die Next Economy Open an. Im ersten Schritt suchen wir das Motto oder Oberthema der #NEO20x, die vom 3. bis 5. Dezember stattfindet.

Bei unserem Vorbereitungstreffen am Sonntag haben wir schon ein paar Oberthemen diskutiert:

#Zurückeroberung

#BeschleunigungEntschleunigung

#Netzutopien

#PostdigitaleÖkonomie

Bis Mittwoch nächster Woche sammeln wir noch weitere Ideen für das Oberthema oder Motto ein. Begründungen oder ein paar Statements zu den Vorschlägen wären nicht schlecht (ich liefere zur postdigitalen Ökonomie noch ein paar Thesen in den nächsten Tagen). Entweder hier in der Kommentarfunktion oder auf Facebook unter das Video posten. Vom 11. bis 18. März findet dann auf diesem Projektblog eine Abstimmung statt. Also bis Mittwoch, 18. März, 20 Uhr. Danach verkünden wir das Ergebnis.

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Next Economy Open Organisation

Next Economy Open #NEO20x

Der Termin steht: Die nächste Ausgabe der Next Economy Open, die #NEO20x findet am 3. und 4. Dezember 2020 statt.

  • Am Donnerstag, 3. und Freitag, 4. Dezember, steuern wir die virtuellen Sessions aus dem Mediencenter der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn.
  • Am Samstag, 5. Dezember, läuft die #NEO20x als Barcamp auf dem Campus der Alanus-Hochschule in Alfter als Präsenz-Event. Wegen der organisatorischen Corona-Unwägbarkeiten werden wir auf die Präsenzveranstaltung verzichten. Der Nukleus ist ja schon seit Jahren das virtuelle Konzept. Das ist in diesen Seiten gefragt und darauf werden wir uns fokussieren.
  • Am Freitag, 4. Dezember, gibt es abends noch eine kleine Party mit Live-Musik im Mediencenter der Bundeszentrale für politische Bildung. 

Weitere Details folgen.

Session anbieten

Die Sessions an den ersten beiden Tagen können entweder live zugeschaltet werden, oder die Sessiongeber kommen direkt ins Mediencenter der Bundeszentrale für Politische Bildung und werden von dort gestreamt.

Wer als Sessiongeber aktiv werden möchte, kann sich hier…

Weitere Infos für Sessiongeber folgen.

Für das Barcamp in der Alanus-Hochschule am dritten Tag gelten auch die oben genannten Themengebiete sowie die üblichen Barcamp-Regeln.

Details zum Barcamp folgen.

Habt Ihr Fragen oder Anmerkungen zur Next Economy Open? Dann hinterlasst uns einfach einen Kommentar. 🙂

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Bonn Next Economy Open

#NEO19x Nachlese mit Käsekuchen und Ausblick auf die #NEO20x

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Bonn Event-Konzept Next Economy Open Organisation

Über die Kunst der Projektkommunikation in Echtzeit #NEO19x @annetteschwindt

Mein Beitrag aus dem prmagazin

Es gibt jeden Tag unglaublich interessante Projekte, die Unternehmen, Verbände, Vereine, NGOs oder andere Initiativen auf die Beine stellen. Häufig bekommt man davon wenig mit. Man begleitet das Ganze im Internet mehr schlecht als recht. Kuratieren, dokumentieren, in Echtzeit reagieren, Ereignisse im Kontext einordnen, schnelle redaktionelle Aufbereitung, Einbettung von Fotos und Videos, Social Web-Dienste bedienen, all das bleibt häufig auf der Strecke. Nicht so bei der Bonner Kommunikationsfachfrau Annette Schwindt. Sie macht das präzise, unglaublich schnell und mit hoher Qualität.

Ich konnte das bei meiner Europatour #fürMiliana vier Wochen erleben. Abends wurden von mir Fotos und Videos hochgeladen. Telefonisch besprach ich dann mit Annette die Höhepunkte der Tagesetappe und diskutierte mit ihr über meine Postings auf Instagram, Facebook und Twitter. Kurze Zeit später ging der Bericht auf dem Projektblog fuermiliana.com online. So sollte Kommunikation im Netz ablaufen, so erzielt man Nachhaltigkeit und Anschlussfähigkeit, die für jedes Projekt so wichtig sind. 

„Idealerweise werde ich bereits in der Konzeption des Projekts einbezogen. Sollte dies nicht möglich sein, muss ich auf jeden Fall rechtzeitig vor Projektbeginn dabei sein, um die Beteiligten richtig briefen und die Website vernünftig aufbauen zu können“, erläutert Annette Schwindt.

Die Teilnehmer müssen die digitalen Plattformen, die sie mit Material bespielen sollen, vor Projektbeginn beherrschen und mit den passenden Geräten ausgestattet sein: „Sollte dies nicht der Fall sein, kann ich sie gern virtuell oder bei mir in Bonn darin schulen und beraten. Das bedeutet allerdings eine entsprechend längere Vorlaufzeit“, so Schwindt. Die Dokumentation selbst findet fortlaufend als Blog statt. „Die Beiträge schreibe ich in vorher vereinbarter Frequenz und nach vorher festgelegten Themen. Das Material dazu wird von den Akteuren via Social Media, Mail, Messenger, Telefon so zeitnah als möglich gepostet. Ich sammle dieses, kuratiere es, und fasse es dann als Artikel zusammen“, sagt Schwindt. 

Diese Dokumentations-Artikel werden via Social Media weitergesagt, wo Annette auch auf eingehende Fragen antwortet und als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Da ich selbst acht bis zehn Stunden täglich auf dem Drahtesel unterwegs war, hätte ich das digital gar nicht leisten können. Das ist vergleichbar mit Kongressen, Messen, Workshops, Seminaren, Hauptversammlungen oder Live-Diskussionen. Als Veranstalter jongliert man immer mehrere Bälle und kann sich auf das Dokumentieren der Ereignisse nicht konzentrieren. 

„Gern wird die Dokumentation denen aufgebürdet, die während des Projekts vor Ort sind. Dabei sind die mit der Durchführung und dem Weitergeben des dabei entstehenden Materials völlig ausgelastet. Andere verschieben die Dokumentation auf später, wo sie dann vergessen oder nur noch halbherzig erledigt wird. Damit verschenkt man eine Menge Potential. Was außerdem oft falsch gemacht wird: Die Verantwortlichen gehen vom eigenen Stand des Wissens aus und schaffen es deshalb nicht, ihr Projekt für Dritte nachvollziehbar zu kommunizieren. Heraus kommen aus dem Zusammenhang gerissene, unverständliche Beiträge, die nur Insider verstehen. Wenn überhaupt“, resümiert Schwindt. 

Leider fehle bei vielen Protagonisten oft auch das Verständnis für die Funktionsweise von digitaler Kommunikation, so dass sie gar nicht wissen, wie sie für passendes Material sorgen und es richtig weitergeben sollen.

Für die Next Economy Open hat Annette auch in die Tasten gegriffen und das dreitägige Geschehen begleitet:

Soweit ein kleiner Auszug der Aktivitäten von Annette zur #NEO19x. Mehr Infos unter annetteschwindt.digital/dokumentation.

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Bonn Next Economy Open

Homo cooperativus: „Wir brauchen ein neues ökonomisches Betriebssystem“ @trill_stephan auf der #NEO19x

„Wir brauchen ein neues ökonomisches Betriebssystem. Das entwickeln wir, wenn wir Marktwirtschaft neu denken und um sozial-kooperative Elemente anreichern. In ihm blüht der Homo cooperativus auf, der den schlicht gestrickten Homo oeconomicus ablöst. Ein Kopföffner dafür ist der Zukunftsforscher Jeremy Rifkin. Er prognostiziert eine Null-Grenzkosten-Gesellschaft, in der die Hürde, Produzent bzw. Prosument zu werden, gegen…

Homo cooperativus: „Wir brauchen ein neues ökonomisches Betriebssystem“ @trill_stephan auf der #NEO19x — ichsagmal.com
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Next Economy Open Organisation

Tipps für die Sessiongeber bei den Konferenzschaltungen über Skype #NEO19x

Netzverbindung 

Empfehlenswert ist eine synchrone Bandbreite von mindestens 5 MBit pro Sekunde im Up- und Downstream. 5 Mbit im Upstream sind keine Kleinigkeit, die meisten User in Deutschland haben weniger (mit freundlichen Grüßen an Infrastruktur-Minister Scheuer). Wenn möglich, sollte man seinen Computer mit einem LAN-Kabel verbinden. Bei einer Funkverbindung via WLAN teilt man die zur Verfügung stehende Bandbreite mit den eingebuchten Nutzern auf – das dürfte beruflich (Kolleginnen und Kollegen) und privat (Familienmitglieder) eher die Regel sein. Ist die Netzverbindung schwach, drosseln die Plattformen automatisch die Übertragungsqualität, damit die Übertragung nicht abreißt. Das gibt Einbußen beim Ton und noch extremer beim Bewegtbild. Macht doch mal einen Speedtest – das bringt regelmäßig Überraschungen ans Tageslicht.

Kamera und Ton

Die meisten Laptops sind mit Webcam und eingebautem Mikrofon ausgestattet. Noch besser sind allerdings externe Geräte mit USB-Anschluss. Also eine Webcam mit einer HD-Auflösung von mindestens 720p (beispielsweise die Logitech C920) und ein externes USB-Mikrofon wie das Samson Meteor (gibt es mittlerweile für schlappe 69 Euro). Ein Smartphone-Headset ist auch empfehlenswert – besonders bei Konferenzschaltungen via Skype – Sound ist besser und man produziert keine Rückkopplung.

Licht

Nicht unterschätzen sollte man die Lichtverhältnisse. Häufiger Fehler: Fenster im Rücken, so dass die Webcam Gegenlicht bekommt und der Teilnehmer zum Dunkelmann mutiert. Die Webcam darf generell kein Gegenlicht bekommen – das ist wie beim Fotografieren gegen das Sonnenlicht. Zwei Schreibtischlampen, die man hinter der Webcam platziert. reichen für gute Lichtverhältnisse aus. Auf das Tageslicht sollte man sich nicht verlassen, da es je nach Uhr- und Jahreszeit wechselt. Von den täglichen Wetterkapriolen mal ganz abgesehen.

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Next Economy Open

Technologie Startups: Von Deutschland ins Silicon Valley – #NEO19x Session am 27. November (16 Uhr)

Die Sendezentrale der Next Economy Open an der Hochschule Fresenius in Köln

Technologie Startups: Von Deutschland ins Silicon Valley, Mirko Novakovic, Founder: Instana, Solingen/Chicago. Die drei Thesen von Mirko:

Deutschland muss stärker auf Sieg oder Niederlage in Kerntechnologien setzen und weniger „Unentschieden“ spielen.

Deutschland benötigt mehr Risikokapital um Startups zu halten.

Wie es trotzdem funktionieren kann am Beispiel von Instana und warum ich ins Silicon Valley gegangen bin.

Die Session startet am Mittwoch, den 27. November, um 16 Uhr.

Und ich sehe Diskussionsbedarf:

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Next Economy Open

Wohin entwickelt sich das Content Marketing? #NEO19x Session von @digitalnaiv am 26. November (17 Uhr)

Der BdP hat mit seiner Umbenennung in Bundesverband der Kommunikatoren eine kontrovers diskutierte aber letztlich doch nachvollziehbare Entscheidung getroffen und sich damit vom Begriff Pressesprecher emanzipiert. Das konnte ich auch auf einem Panel des Kommunikationskongresses in Berlin spüren, das ich gemeinsam mit Birgit Heinold und Lars Basche von Archetype sowie Stefan Pfeiffer von IBM bestritt. Es ging um Live-Kommunikation, die wir in sechs Wochen bei der Think At IBM umsetzten. Die Vorteile skizzierte Heinold: Unmittelbarkeit — kein Fake, kein Posing.

Natürliches Storytelling initiiert spannendere Gespräche über die Marke. Entwicklung eines Community-Gefühls unter den Zuschauern. Synchrone Kommunikation garantiert mehr direkte Aufmerksamkeit. Aufbau enger und langfristiger Beziehungen zu Kunden — vor und hinter der Kamera. Vervielfachung der gesamten Kommunikation, insbesondere bei Veranstaltungen und Messen. Trotz des Live-Charakters sind die Inhalte auch im Anschluss, im „Long Tail“, verfügbar und länger für Marketing und Vertrieb nutzbar. Die Live-Aktivitäten liefern den Experten von IBM umfangreiches Material, um mit Kunden und potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen.

Schon Wochen vor dem Event ging eine Livestudio-Website als virtuelle Programmzeitschrift ins Netz und informierte intensiv über die Sessions. Archetype-Redakteure recherchierten aktuelle Trends und veröffentlichten Beiträge zu Top-Themen wie KI, Cloud Computing, Blockchain oder Automatisierung.

Das Programm umfasste Magazin-Sendungen, Features, Interviews und Podiumsdiskussionen zur Digitalisierung und beleuchtete die Auswirkungen auf Unternehmen, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft: Etwa zur Netzpolitik der Regierungsparteien, zur Enquete Kommission Künstliche Intelligenz des Bundestages, über Digitalisierungsstrategien für den ländlichen Raum oder über Open Source-Initiativen des Staates.

Mehr als 80 Live-Sessions mit über 150 Gästen wurden live gestreamt. Die einzelnen Sitzungen wurden auf der Website und auf dem YouTube-Kanal von IBM veröffentlicht und kommentiert.

Keine einzige Sendung wurde vorher über Drehbücher mit vorbereiteten Fragen und Antworten vorbereitet. Es galt das gesprochene Wort und keine Teleprompter-Rhetorik.

Während des sechswöchigen Einsatzes im Bikini Berlin hat das Team mit dem Livestudio-Projekt mehr als 370.000 Menschen erreicht – ohne Freigabeschleifen. Live-Kommunikation funktioniert viel besser als das PR-Weichzeichner-Blabla und die Pressesprecher-Leerformeln. Das Livestudio erwies sich Content-Maschine für die Kommunikation erweisen — mit vielen interessanten Verwertungsmöglichkeiten. Mit der alten Autorisierungslogik von Presse- und PR-Abteilungen wäre das nicht möglich gewesen. Hier sind interdisziplinäre Kompetenzen in der Kommunikation gefragt.

Das machte Thomas Riedel von Digitale-Leute.de auf der Marketingmesse DMEXCO deutlich: „Leadership und Kommunikationskompetenz sind vonnöten, um digitale Produkte und Dienste erfolgreich auf den Markt zu bringen.“

In der Hochschule Fresenius sieht man das ähnlich: „Wir haben mit der Next Economy Open in Köln ein virtuelles Live-Format etabliert: Die NEOx ermöglicht es den Studierenden, Arbeitsproben öffentlich zu machen, mit der Internet-Gemeinde in Dialog zu treten und gleichzeitig mit den Möglichkeiten von Live Medien zu experimentieren und somit ‚Media-Literacy’ zu erwerben – eine zunehmend kritische Kernkompetenz für angehende Führungskräfte. Dabei gehen das wissenschaftliche Lernen sowie die Strukturierung und die Vermittlung des Gelernten ganz im Sinne einer modernen Didaktik Hand in Hand“, so Professor Lutz Becker, Leiter Business School und Studiendekan Sustainable Marketing & Leadership (M.A.).

Auf der Next Economy Open wird Stefan Pfeiffer über folgendes Thema diskutieren: Was kann KI im Angesicht der DSGVO in der Auswertung der Daten für das Marketing wirklich leisten? Die Session findet am Dienstag, den 26. November, um 17 Uhr statt:

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Next Economy Open

Sind das Zeiten für Panem et circenses (Brot und Spiele)? Die @WinfriedFelser Session auf der #NEO19x am 27.11. (13 Uhr)

Heilige Zorn

Ein paar Anmerkungen von Winfried Felser, die er auf LinkedIn veröffentlich hat:

Mehr denn je stellt sich die Frage, was adäquate Events und Moderationen und Redner-Beiträge in diesen spannenden Zeiten sind. Ob die Zukunft utopisch oder dystopisch sein wird, scheint noch unentschieden.

Langweilig scheint leider keine Option. Die Narrative der Disruptions-Wolke stehen wie wenig anderes für die Erschütterung der alten Mächte. Unsicherheit ist sicher. Sonst wenig. Sind das Zeiten für Panem et circenses (Brot und Spiele)? Reicht uns ab und zu ein heiliger Schauer und ansonsten Beliebiges vor den Canapes. Müsste wir nicht viel öfter genervt sein? Wenn die Muster zu brechen sind, sollten wir dann nicht auch für Events über unsere Muster nachdenken? Inwieweit unterstützt die Klassik überhaupt die Notwendigkeit der Disruption?

Dafür möge ein Diskurs zum Theater erlaubt sein. Von dem Wenigen, was dem Autor im Rahmen der gymnasialen Bildung blieb, ist die Diskussion um das Selbstverständnis der Rolle des Theaters besonders lebendig. Die Bühne als moralische Anstalt (Schiller) wurde in der Mittelstufe intensiv diskutiert, die schon selber Kritik an jeder Fessel der Künstelei und der Mode war. Der Kritik folgte die Kritik und diverse alternativen Ideen z.B.

  • Brechts Verteidigung des Epischen,
  • das bewusst Absurde und – ja –
  • auch die Publikumsbeschimpfung des Serben-Freundes und Nobelpreisträgers Handke.

Dieser Wandel regte früh an, darüber nachzudenken, wie Denkmuster am besten zu brechen sind. Mit Schillerlocken sicherlich nicht und auch ein Brecht bricht leider in Zeiten der Reizüberflutung nicht mehr das Gleichgültige durch das Epische (oder doch: Storytelling?).

Was tun? Das fragt Lenin zurecht.

Ob es schmerzt oder nicht – Kundenorientierung heißt nicht sich nach dem Kunden zu orientieren, sondern sich mit dem Kunden dahin zu orientieren, wo sein Heil liegt. Daher müssen Events, die sich ernst nehmen, in diesen Zeiten erschüttern, nerven, den Fluss brechen, provozieren, zum Dialog oder zur Gegenrede reizen…

Denke ich so: Ansonsten können wir uns auch alle vollkoksen. Professionell moderiert.

Soweit Winfried Felser.

Wir können uns also auf eine unterhaltsame Session am 27. November, um 13 Uhr freuen.

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Wenn sich die Gesellschaft transformiert, ändern sich auch die Balancen der Macht – #NEO19x Session von @KlausMJan

Thesen des Hashtag-Soziologen Klaus Janowitz zu seiner #NEO19x Session am Dienstag, den 26. November, um 12 Uhr:

War die Moderne schon immer digital? Eine mehr oder weniger rhetorische Frage, die die Vorraussetzungen von Digitalisierung anspricht.
Von „Digitaler Gesellschaft“ wird oft gesprochen – was das genau sein soll, bleibt meist unklar. Die großen Mechanismen der Vergesellschaftung verlieren an Einfluß – explizite normative Zwänge nehmen ab, implizite ökonomische zu. Die einst prägenden Organisationen lassen in ihrer Bindungskraft nach.

Digitalität zeichnet sich dadurch aus, dass sämtliche Informationen in das – sehr einfache – binäre Format übertragen werden – und daraus immer wieder neu miteinander kombiniert werden können.

Was mit Daten möglich ist, kann zwar nicht so einfach auf Gesellschaft übertragen werden – dennoch organisieren sich Gesellschaft und Vergemeinschaftungen immer stärker „digital“, d.h. in der Zuordnung und Verbindung über binäre Codes. Selbsttätig (so etwa als „vernetzter Individualismus“) oder von aussen als „collected communities“. Consozialität nach dem Prinzip „what we share“ ist eine Voraussetzung.

Es gibt im weiteren eine ganze Reihe von Modellen, die Vergemeinschaftungen und Vorstellungen einer digitalen Gesellschaft beinhalten.

Gesellschaft 4.0 war ein Ableger von Industrie 4.0

Überwachungsgesellschaft ist die (negative) Vision einer Gesellschaft, in der Staat oder Privatunternehmen die Gesellschaft mit einem Datenmonopol in ihrem Sinne strukturieren.

Die Macht verschwindet nicht, wenn sie weniger in Hierarchien gebunden ist. Wenn sich die Gesellschaft transformiert, ändern sich auch die Balancen der Macht. Sinn- und Kontrollüberschuss spielen eine Rolle.

Diskutiert mit Klaus am 26. November über die YouTube-Chatfunktion – Fragen und Kommentare könnt Ihr schon jetzt posten.